Zürich – Der Vermögensverwalter GAM musste im dritten Quartal erneut Abflüsse von Kundengeldern verschmerzen. Die verwalteten Vermögen gingen unter dem Strich deutlich zurück.
Ende September verwaltete GAM Vermögen in der Höhe von 103 Milliarden Franken nach 126 Milliarden Ende Juni. Der Rückgang sei vor allem darauf zurückzuführen, dass ein Private-Labelling-Kunde, wie Anfang des Jahres bereits angekündigt, zu einem anderen Anbieter gewechselt ist, teilte GAM am Donnerstag mit.
Der damit verbundene Umsatz habe jährlich rund 5 Millionen Franken betragen. Aufgrund des Zeitpunkts der Rückzahlung, falle der entsprechende Umsatzrückgang im laufenden Geschäftsjahr kaum ins Gewicht.
Weitere Abflüsse
Im margenstarken Bereich «Investment Management» kam es zu Nettoabflüssen von 1,2 Milliarden Franken. Die verwalteten Vermögen betrugen somit per Ende September 33,4 Milliarden Franken nach 34,8 Milliarden Ende Juni.
GAM gab auch ein Update zur Auflösung des so genannten «Greensill Supply Chain Finance»-Fonds. Mittlerweile hätten die Anleger 89,5 Prozent ihrer Gesamtvermögen zurückerhalten, hiess es. Die Restzahlungen würden im Zuge der Fälligkeit der zugrunde liegenden Schuldverschreibungen in den kommenden drei Monaten ausgezahlt.
Das Unternehmen geht davon aus, dass die Kunden durch den Liquidationsprozess mindestens 100 Prozent ihres ursprünglichen Investments erhalten werden. Greensill Capital war in Schieflage geraten und GAM hatte sich entschieden, den Lieferketten-Finanzierungs-Fonds abzuwickeln.
Umfeld bleibt schwierig
Im Bereich «Private Labelling» kam es indes zu Abflüssen in der Höhe von 20,8 Milliarden Franken. Der Rückgang beinhalte den im Januar angekündigten Verlust von 20,7 Milliarden im Zusammenhang mit dem abgesprungenen Grosskunden. Die verwalteten Vermögen im dem Geschäft, bei dem GAM im Auftrag von Kunden ganz oder teilweise den Aufbau und die Verwaltung derer Fonds übernimmt, ging somit auf 69,6 Milliarden zurück nach 91,2 Milliarden Ende Juni.
Mit Blick in die Zukunft gab sich GAM zurückhaltend: Man gehe von einem weiterhin schwierigen Marktumfeld aus. GAM sei aber «gut positioniert, um die Nachfrage der Kunden zu bedienen und durch das charakteristische Angebot an Anlageprodukten und Fondsdienstleistungen entsprechendes Umsatzwachstum zu erzielen».
Und es seien «bedeutende Fortschritte bei der strategischen Transformation» erzielt worden. So seien etwa die Einsparungen von 15 Millionen im Jahr 2021 auf Kurs. «Wir sind nach wie vor ein attraktiver Arbeitgeber für erfahrene Führungskräfte und Talente in unserer Branche», liess sich CEO Peter Sanderson in der Mitteilung zitieren. (awp/mc/ps)