GAM-CEO David M. Solo. (Foto: GAM)
Zürich – Die Vermögensverwaltungsgruppe GAM hat die verwalteten Vermögen im ersten Quartal dank einer positiven Marktperformance und günstigen Wechselkursen steigern können. Die Gruppe musste allerdings einen Netto-Neugeldabfluss hinnehmen. Dennoch bestätigt die Gruppe den Anfang März abgegebenen optimistischen Ausblick für das Geschäftsjahr 2013.
Per Ende März 2013 beliefen sich die verwalteten Kundengelder (Assets under Management AuM) auf 119,0 Mrd CHF nach 116,2 Mrd per Ende Dezember 2012, wie die Gruppe in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Interim Management Statement schreibt.
Grosses Mandat geschlossen
Die Neugeldentwicklung litt im 1. Quartal unter der Schliessung eines grossen Mandats durch einen langjährigen institutionellen Kunden von GAM und Abflüsse bei Private-Labelling-Partnern (PLF) von Swiss & Global Asset Management. Die PLF-Abflüsse seien in einer für ein Quartal unerwarteten Höhe angefallen, so GAM. Sie hätten aber Vermögen mit tiefen Margen betroffen. Der Netto-Abfluss habe sich auch «nur begrenzt» auf die Profitabilität der Gruppe ausgewirkt.
Kundenaktivitäten «sehr lebhaft»
Insgesamt beurteilt GAM die Kundenaktivitäten im ersten Quartal als «sehr lebhaft», wobei sowohl bei GAM als auch bei Swiss & Global Asset Management solide Brutto-Neugeldzuflüsse angefallen seien. Strategien im festverzinslichen Bereich, insbesondere dynamische Ansätze und in Schwellenländeranleihen investierte Fonds, seien nach wie vor stark gefragt. Zudem habe das Interesse an Aktienprodukten wesentlich angezogen. Einen wichtigen Beitrag zum Neugeldzufluss habe zudem die Global-Rates-Strategie von GAM geleistet.
Geschäftsdynamik intakt
Da die Abflüsse im 1. Quartal aussergewöhnlich und sehr konzentriert gewesen seien, würden die Erwartungen an die grundlegende Geschäftsdynamik, wie sie anlässlich der Jahresergebnisse am 5. März 2013 präsentiert wurden, nicht beeinträchtigt. So trügen der positive Nachfragetrend und die erfolgreiche Anlageperformance zum Wachstum der Vermögensbasis bei. Das bestätige den positiven Ausblick für das verbleibende Geschäftsjahr, so GAM.
Mit dem Ausweis ist GAM am unteren Ende der Analystenerwartungen geblieben. Diese hatten gemäss AWP-Konsens die AuM bei 120,6 Mrd CHF erwartet. Dabei gingen die Experten von einem Zustrom neuer Kundengelder im Umfang von netto 1-2 Mrd CHF aus.
Aktienrückkäufe fortgesetzt
Das Tangible Equity (Eigenkapital ohne immaterielle Werte) der Gruppe nahm per Quartalsende auf 501,5 Mio CHF ab, nachdem es Ende 2012 noch bei 581,3 Mio CHF gelegen hatte. Die Kapitalausstattung bleibe über den regulatorischen Anforderungen, so GAM. Die flüssigen Mittel gingen um 23,5 Mio CHF auf CHF 480,5 Mio zurück.
Im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms 2011 bis 2014 hat GAM im ersten Quartal 2013 weitere 5,7 Mio Aktien erworben, womit sich die Anzahl ausstehender Aktien per 31. März auf 163,6 Mio reduzierte. Die Aktionäre sollen an der am (heutigen) Mittwoch stattfindenden Generalversammlung der Vernichtung von 10,1 Mio eigener Aktien zustimmen, die im Verlauf des Jahres 2012 erworben wurden.
Seit Beginn des Programms im Mai 2011 hat die Gruppe insgesamt 28,8 Mio Aktien – rund 70% des Maximallimits – über die zweite Handelslinie zu einem Durchschnittspreis von 13,50 CHF zurückgekauft. Wie bereits mitgeteilt, wird die Gruppe ihre Rückkaufaktivitäten bis zum Auslaufen des Programms im April 2014 mit Blick auf diverse Faktoren steuern. Sie erwartet gegenwärtig nicht, dass sie das Rückkauflimit von maximal 41,3 Mio Aktien ausschöpfen wird. (awp/mc/pg)