Johannes de Gier, CEO und VRP GAM.
Zürich – Die Vermögensverwaltungs-Gruppe GAM hat im ersten Quartal seine verwalteten Vermögen leicht gesteigert. Dies dank einer positiven Marktperformance und der leichten Aufwertung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken, wie der Asset Manager am Dienstag mitteilte.
Kaum Einfluss hatte hingegen das Neugeld: Die Zu- und Abflüsse glichen sich in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres und auf Gruppenebene praktisch aus.
«Geringer» Geldabfluss
Auf Gruppenebene stiegen die verwalteten Vermögen im Vergleich zu Ende 2010 per Quartalsende um knapp 1% auf 118,7 Mrd CHF. Davon entfallen 53,3 Mrd CHF auf das Segment GAM und 82,5 Mrd CHF auf das Segment Swiss & Global Asset Management. Die Differenz zu den Verwalteten Vermögen auf Gruppenebene ergibt sich dabei durch Doppelzählungen von Vermögen über 17,1 Mrd CHF, die durch das Segment Swiss & Global vertrieben werden und für die GAM als Sub-Advisor fungiert. Die Neugeldzu- und -abflüsse folgten in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres den Trends aus dem zweiten Halbjahr 2010, so der Asset Manager. Mit Blick auf die Segmente verzeichnete GAM im ersten Quartal einen «geringen» Geldabfluss, während das Segment Swiss & Global einen Zufluss verzeichnen konnte.
Abfluss bereits Anfang April wieder «mehr als kompensiert»
Die Abflüsse aus dem ersten Quartal bei GAM begründet die Gruppe mit der anhaltenden Verlagerung der Nachfrage von Privatkunden weg von klassischen Offshore Funds of Hedge Funds und dem damit verbundenen Rückgang der Mandate bei GAMs traditionellen Vertriebspartnern im Private Banking. Der Abfluss habe jedoch bereits Anfang April wieder «mehr als kompensiert» werden können, so GAM. Verantwortlich dafür seien insbesondere Kapitalzuflüsse und neue Mandate von institutionellen Kunden, die in Funds of Hedge Funds und andere unkorrelierte Strategien investiert hätten. Auch die Pipeline für Neugeschäfte bleibe nach wie vor «vielversprechend».
Starke Nachfrage nach festverzinslichen Produkten
«Kräftige Zuflüsse» verzeichneten nach Angaben des Vermögensverwalters in den ersten drei Monaten die Anlagefonds von GAM im Bereich Aktien- und festverzinsliche Strategien. Der Neugeldzufluss bei Swiss & Global begründet die Gruppe mit dem nachhaltigen Wachstum im Private-Label-Geschäft sowie mit der anhaltend starken Nachfrage nach den in physischen Edelmetallen investierten Fonds. Daneben beobachtete der Asset Manager weiterhin eine starke Nachfrage nach festverzinslichen Produkten, für die GAM als Sub-Advisor fungiert.
«Starke» Bilanz
Gering blieb hingegen im ersten Quartal in den Kernmärkten von Swiss & Global das Interesse an Aktienfonds. Dies trotz ihrer starken relativen Performance, wie GAM schreibt. Die Bilanz bezeichnet GAM weiterhin als «stark». Das Eigenkapital (Tangible Equity) weist die Gruppe per Quartalsende im Vergleich zu Ende 2010 unverändert mit rund 1,1 Mrd CHF aus. Die flüssigen Mittel beziffert die Gruppe auf 770 Mio CHF. Mit den ausgewiesenen Zahlen zu den verwalteten Vermögen hat der Asset Manager die Erwartungen der Experten nicht ganz erfüllt. Die ZKB schätzte die AuM auf 121 Mrd CHF und die UBS auf 122 Mrd CHF. (awp/mc/upd/ps)