GAM übernimmt britische Taube Hodson Stonex – Aktie im Plus

Alexander Friedman

Alexander Friedman, CEO GAM Holding.

Zürich – Der Asset Manager GAM übernimmt die britische Investmentfirma Taube Hodson Stonex (THS). Laut Analysten handelt es sich zwar um eine kleine Akquisition, die jedoch gut zur Firmenstrategie passt. An der Börse legen die GAM-Aktien stärker zu als der Gesamtmarkt.

Der britische Asset Manager THS ist auf globale Aktienstrategien fokussiert und verwaltete Ende März 2016 Vermögen in der Höhe von rund 1,78 Mrd GBP (2,5 Mrd CHF), wie GAM am Pfingstmontag mitteilte. Zum Übernahmepreis wurden keine Angaben gemacht.

Die Akquisition stehe im Einklang mit der Strategie, das organische Wachstum durch gezielte Akquisitionen und die Übernahme von Teams zu ergänzen, hiess es. Der Vermögensverwalter sieht in der Übernahme eine Chance, das Angebot im globalen Aktiensegment zu erweitern. Die 1997 gegründete THS sei für ihren «thematischen und benchmarkunabhängigen Bottom-up-Anlageansatz» bekannt.

Abschluss im dritten Quartal
Das Investmentmanagementgeschäft von THS soll nach Abschluss der Akquisition an GAM übertragen werden. GAM geht davon aus, dass die Übernahme – vorbehältlich der aufsichtsrechtlichen Genehmigungen – im dritten Quartal 2016 abgeschlossen werden kann. Das THS-Anlageteam, geführt von den Geschäftsführern Cato Stonex, Mark Evans, Robert Smithson und Ali Miremadi, werde anschliessend in die Büros von GAM in London umziehen. Die Strategien sollen unter der Marke GAM vermarktet werden.

GAM-CEO Alexander Friedman hatte immer wieder betont, dass das Unternehmen weitere Zukäufe anstrebe. Der Vermögensverwalter mit Sitz in Zürich beschäftigt gut 1’000 Mitarbeiter.

Aktie klar im Plus
Laut ZKB-Analyst Michael Kunz handelt es sich um eine «kleine Akquisition», mit der die verwalteten Vermögen von GAMs Investment Management Unit um weniger als 4% steigen. «Die das bestehende Portfolio ergänzende Akquisition ist kongruent mit der Strategie», heisst es weiter. GAM vermöge das Angebot dank dem Zukauf zu differenzieren und in kleinem Ausmass Skaleneffekte zu realisieren.

Am Grundproblem ändere die Übernahme gleichwohl nichts, hält der Experte weiter fest. Insbesondere würden kaum Gelder angezogen. «Solange es keine Anzeichen gibt, dass GAM die in der Produktpalette durchaus vorhandenen Pferdestärken auch wirklich auf die Strasse bringt, wird die Aktie den breiten Markt kaum schlagen können», so der Analyst weiter. Er hält daher an seiner «Marktgewichten»-Einstufung fest.

Ähnlich argumentiert Andreas Venditti von Vontobel, der seine Einschätzung ebenfalls bei «Hold» belässt. Für mehr Optimismus für die Papiere brauche es ein verbessertes Investor-Sentiment und einen grösseren Risikoappetit, was zu höheren Zuflüssen und Gebühren führen würde. «Wir bezweifeln, dass dies in einem nachhaltigen Sinn schon geschehen ist.»

An der Börse legen die GAM-Valoren bis 9.50 Uhr um 2,1% auf 12,20 CHF zu, während der Gesamtmarkt (SPI) nur um 0,5% im Plus steht. Vom letztjährigen Allzeithoch von gegen 22 CHF ist der Kurs aber nach wie vor meilenweit entfernt. (awp/mc/ps)

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