GB: Notenbank kauft wieder Anleihen

Mervyn King

Mervyn King, Gouverneur Bank of England BoE.

London – Die britische Notenbank wird zur Stützung der schwachen Konjunktur wieder Wertpapiere wie Staats- und Unternehmensanleihen kaufen. In den nächsten vier Monaten sollen für 75 Milliarden Pfund Anleihen gekauft werden, teilte die Bank of England (BoE) mit. Die Finanzmärkte traf die Entscheidung nicht ganz überraschend: Experten hatten mit einem derartigen Schritt im Vorfeld gerechnet. Allerdings bestand Unsicherheit über den Zeitpunkt.

Die Notenbank begründete ihre Entscheidung mit erhöhten Wachstumsrisiken und geringeren Inflationsgefahren. Die Euro-Schuldenkrise habe zu ernsthaften Verspannungen im Bankensektor und an den Finanzmärkten geführt, heisst es in einer Erklärung der Notenbank. «Diese Spannungen in der globalen Wirtschaft bedrohen die Erholung in Grossbritannien.» Die aktuell hohe Inflation von über vier Prozent dürfte zunächst sogar über fünf Prozent steigen, im Laufe des nächsten Jahres aber stark zurückgehen.

Bisheriges Volumen von 200 Mrd Pfung ausgeschöpft
Wie auch andere Notenbanken hatte die BoE bereits in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 beschlossen, zur Konjunkturstützung diverse Arten von Wertpapieren anzukaufen. Bislang hatte das Programm ein Volumen von 200 Milliarden Pfund. Es war allerdings bereits seit längerem ausgeschöpft. Das nunmehr aufgestockte Volumen solle regelmässig überprüft werden, so die Notenbank.

Leitzins weiter bei 0,5 Prozent
Den Leitzins beliess die Notenbank unterdessen unverändert auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Volkswirte hatten mit dieser Entscheidung einhellig gerechnet. Damit liegt der Leitzins in Grossbritannien bereits seit mehr als zwei Jahren auf dem sehr niedrigen Niveau. (awp/mc/pg)

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