Lugano – Die Tessiner Privatbank BSI könnte von der brasilianischen Banco BTG Pactual übernommen werden. Die BSI-Muttergesellschaft Generali verhandelt derzeit laut eigenen Angaben mit der brasilianischen Bank über einen Verkauf der Schweizer Tochter. Über einen Verkauf der BSI durch Generali wird bereits seit mehreren Jahren spekuliert.
Die Tessiner Privatbank BSI könnte von der brasilianischen Banco BTG Pactual übernommen werden. Die BSI-Muttergesellschaft Generali verhandelt derzeit laut eigenen Angaben mit der brasilianischen Bank über einen Verkauf der Schweizer Tochter. Über einen Verkauf der BSI durch Generali wird bereits seit mehreren Jahren spekuliert.
Generali hat BTG Pactual Exklusivität zugesagt
Generali habe der Banco BTG Pactual Exklusivität in den Verhandlungen über eine mögliche Übernahme sämtlicher BSI-Anteile zugesagt, teilte der italienische Versicherungskonzern in der laufenden Woche mit. Die Tessiner Bank wird seit 1998 von Generali kontrolliert. Als potenzielle Käufer waren im vergangenen Jahr in den Medien unter anderen die Privatbank Julius Bär, die Royal Bank of Canada, die Union Bancaire Privée, die Private Equity Gesellschaft Apax sowie asiatische Institute genannt worden. Im vergangenen Herbst hatte die Nachrichtenagentur Reuters zudem berichtet, dass Generali einen Börsengang der BSI prüfe.
Die BSI-Gruppe verwaltete Ende 2013 Kundenvermögen in Höhe von 89,4 Mrd CHF und konnte im vergangenen Geschäftsjahr Netto-Neugelder in Höhe von 2,2 Mrd CHF generieren. Wegen einer hohen Abschreibung aus der Übernahme der Banca del Gottardo wies sie für 2013 einen Verlust von 722 Mio CHF aus. Die brasilianische Banco BTG Pactual verwaltet laut Generali Vermögen in Höhe von «über 100 Mrd CHF». Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters will die Bank mit dem BSI-Zukauf die honorarbasierten Einnahmen steigern. Die Banco Pactual war 2006 von der UBS übernommen worden, die Schweizer Grossbank hatte sie allerdings bereits 2009 – im Nachgang zur Finanzkrise – wieder an die Gesellschaft BTG des früheren Pactual-Partners und UBS-Direktors André Esteves zurückverkauft. (awp/mc/cs)