Adliswil – Die Generali Schweiz hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Rückgang beim Prämienvolumen hinnehmen müssen. Das Unternehmen befindet sich derzeit in einer Transformationsphase. Immerhin konnte das operative Ergebnis verbessert werden.
Die schwierigen Bedingungen an den Finanzmärkten und eine Verstärkung der Lebenreserven hätten das Geschäftsjahr 2022 wesentlich beeinflusst, schreibt der Schweizer Ableger des italienischen Versicherungskonzerns in einem Communiqué vom Donnerstag.
Rückgang bei den Bruttoprämien
Bei gebuchten Bruttoprämien von 1,83 Milliarden Franken (-3,3%) habe man ein operatives Ergebnis (IFRS) von 85,2 Millionen Franken (VJ 53,8 Mio) erzielt, heisst es weiter. Allerdings sank die Solvenzquote nach dem Swiss Solvency Test (SST). Sie betrug noch 192,2 Prozent nach 202,8 Prozent im Vorjahr. Damit wird die von der Finanzmarktaufsicht (Finma) gesetzte Mindestanforderung von 100 Prozent immerhin bei weitem übertroffen.
Die Finma prüft einmal im Jahr die Kapitalisierung der Versicherer anhand des SST und verpflichtet die Firmen, bis Ende April dazu einen Bericht zu veröffentlichen. Die Solvenzanforderungen sind dann erfüllt, wenn das verfügbare Kapital grösser ist als das geforderte Kapital beziehungsweise das Zielkapital.
Das vergangene Geschäftsjahr stand bei der Generali hierzulande laut Meldung erneut im Zeichen der laufenden Transformation. Gemäss der neuen Strategie, die Anfang 2022 kommuniziert wurde, will Generali Schweiz bis 2027 zu einer führenden Versicherung für Privatkundinnen und -kunden sowie kleinen und mittleren Unternehmen in den Bereichen Sachversicherungen und private Vorsorge werden.
Neue Strukturen
Damit diese Strategie rasch umgesetzt werden kann, habe Generali im vergangenen Jahr die dafür nötigen Strukturen geschaffen. Erwähnt wird im Communiqué etwa der Amtsantritt des neuen CEO Christoph Schmallenbach per Ende Februar 2022 oder die ebenfalls im letzten Jahr erfolgte Gründung der Geschäftseinheit «Deutschland, Österreich und Schweiz» unter der Führung von Giovanni Liverani.
Betrachtet man nun konkret das Leben- wie auch das Nichtlebengeschäft von Generali Schweiz, so ging im Geschäft mit Lebensversicherungen (GPV) inklusive der Fortuna Lebens-Versicherungs AG das Prämienvolumen 2022 um 2,9 Prozent auf 1,08 Milliarden Franken zurück. Die positive Tendenz des Neugeschäfts in den Vorjahren habe man im Berichtsjahr nicht fortsetzen können, so die Generali. Es wurde ein Rückgang von 8 Prozent verzeichnet.
Das Nichtleben-Geschäft wiederum war laut Meldung von der steigenden Inflation betroffen. Man habe jedoch entsprechende Massnahmen ergriffen und die Tarife der steigenden Teuerung angepasst. Das Prämienvolumen hat sich trotzdem um 3,9 Prozent auf 754,5 Mio reduziert. Die Zahl der versicherten Fahrzeuge ist aber stabil geblieben. Die Combined Ratio von 95 Prozent nahm wegen einer höheren Schadenfrequenz und diverser grosser Schadenereignisse bei den übrigen Sachversicherungen leicht um 3 Prozentpunkte zu.
2023 im Zeichen der Strategieumsetzung
Das Jahr 2023 stehe nun erneut im Zeichen der Strategieumsetzung und der Transformation, heisst es weiter. «Wir haben im Berichtsjahr die Grundlagen geschaffen, um die Umsetzung der Strategie vorwärtszutreiben und die IT-Kernsysteme zu ersetzen», wurde CEO Schmallenbach zitiert. Mit der neuen Produktpalette adressiere die Generali die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden. (awp/mc/ps)