Generali verdient trotz höherer Schäden mehr
Triest – Der italienische Versicherer Generali hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr trotz höherer Schäden gesteigert. Das operative Ergebnis sei um knapp vier Prozent auf 2,6 Milliarden Euro gewachsen, teilte der Allianz-Konkurrent am Mittwoch in Triest mit. Unter dem Strich legte der Gewinn noch etwas stärker auf 1,2 Milliarden Euro zu und entwickelte sich damit etwas besser als von Analysten erwartet.
Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten gut an. An der Börse in Mailand gewann die Generali-Aktie zeitweise um gut ein Prozent an Wert. Am späten Vormittag lag ihr Kurs noch mit 0,78 Prozent im Plus bei 15,52 Euro.
Höhere Prämieneinnahmen im Schaden- und Unfallgeschäft
Den Gewinnanstieg verdankte der Versicherer seiner Schaden- und Unfallsparte. Dort konnte das Unternehmen seine Prämieneinnahmen vor allem wegen Zuwächsen im Kfz-Geschäft insgesamt um 1,5 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro ausbauen. Während die Katastrophenschäden mit 93 Millionen Euro trotz Unwettern in Deutschland, Italien und Frankreich geringer ausfielen als ein Jahr zuvor, musste Generali für mehr kleinere Schäden aufkommen.
Dadurch blieb nach Abzug der Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb weniger von den Prämieneinnahmen übrig. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich von 92,4 auf 92,9 Prozent, blieb aber weit unter der kritischen 100-Prozent-Marke.
In der Lebensversicherung meldete Generali rückläufige Prämieneinnahmen und weniger Gewinn. Dabei wirkte sich aus, dass sich der Konzern wie andere Versicherer aus dem Geschäft mit klassischen Lebensversicherungen mit Garantiezins zurückzieht. Statt dessen setzt Generali auf Vertragsmodelle mit geringeren Garantien, für die der Konzern weniger Kapital vorhalten muss. Die Prämieneinnahmen der Leben-Sparte sanken um 1,8 Prozent auf 25,3 Milliarden Euro. Der operative Gewinn ging um knapp drei Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zurück. (awp/mc/ps)