Genfer Kantonalbank mit höherem Bruttogewinn
Blasie Goetschin, CEO Genfer Kantonalbank.
Genf – Die Banque Cantonale de Genève (BCGE) hat im ersten Halbjahr 2011 gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode auf betrieblicher Ebene zulegen können. Auch für das Gesamtjahr 2011 geht die Bankleitung von einer Ertrags- und Gewinnsteigerung aus.
In der Berichtsperiode stieg der Bruttogewinn um 3% auf 54,0 Mio CHF. Der Reingewinn sank hingegen um 12% auf 27,7 Mio, wie die BCGE mitteilte. Der Rückgang beim Reingewinnes ist vor allem auf in der Vorjahresperiode angefallene ausserordentliche Erträge zurückzuführen, die im laufenden Jahr entfielen. So wird das Ergebnis vor a.o. Posten mit 33,7 Mio CHF um 69% höher ausgewiesen.
Wertberichtigungen von 11,1 Mio. Franken
In diesen Posten enthalten sind Wertberichtigungen auf festverzinslichen Vermögenswerten von 11,1 Mio (-11%) sowie Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste von 9,3 Mio (-54%). An a.o. Posten fielen in der Berichtsperiode noch Erträge von 53`000 CHF an, während es im ersten Halbjahr 2010 15,1 Mio gewesen waren. Hingegen stieg der Steueraufwand um 64% auf 6,0 Mio.
Erfolg aus Zinsengeschäften leicht rückläufig
Der Betriebsertrag ging in der Berichteperiode um 0,3% auf 163,8 Mio zurück. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft sank leicht um 0,3% auf 97,4 Mio CHF, das Kommissionsgeschäft war deutlicher rückläufig um 12% auf 50,4 Mio. Der Rückgang des Ertrags aus dem Kommissionsgeschäft wird auf Wechselkurseffekte zurückgeführt. So seien Kommissionen aus Kreditgeschäften (global commodity finance) deutlich negativ vom Dollarverfall beeinflusst worden, während die Kommissionen aus Wertpapieren trotz Unsicherheit an den Börsen stabil geblieben seien.
IT-Integration wirkt sich positiv auf Geschäftsaufwand aus
Der Geschäftsaufwand verringerte sich um 1,8% auf 109,8 Mio. Hier habe sich insbesondere der Abschluss der IT-Integration positiv ausgewirkt, so die Mitteilung. Entsprechend verbesserte sich die Cost/Income Ratio auf 67,0% gegenüber 68,0% im Vorjahr. Per Ende Juni beschäftigte das Institut umgerechnet auf Vollzeitstellen 739 Mitarbeiter (-1,5%).
«Hervorragendes» Geschäftswachstum
Trotz ungünstiger konjunktureller Bedingungen habe man im ersten Halbjahr ein «hervorragendes» Geschäftswachstum erzielt, so die Mitteilung weiter. Die Betriebsrentabilität zeige einen deutlichen Aufwärtstrend.
Hypothekarforderungen steigen um 5 Prozent
Die Bilanzsumme stieg per Mitte Jahr (gegenüber Ende 2010) um 4,5% auf 14,90 Mrd CHF. Die Hypothekarforderungen nahmen um 5,0% auf 8,40 Mrd zu; die Kundenforderungen stiegen um 0,6% auf 3,56 Mrd. Die Anlage- und Spareinlagen verzeichneten einen Anstieg um 455 Mio auf 10,2 Mrd. Davon entfielen 5,3 Mrd (-1,7%) auf reine Spareinlagen, was 36% der Aktiva bzw. 64% der Hypotheken entspreche, heisst es weiter. Das Eigenkapital konnte um 0,9% auf 974,6 Mio erhöht werden.
Verwaltete Vermögen steigen auf 18,84 Mrd. Franken
Die verwalteten Vermögen verzeichneten einen Anstieg um 3,3% auf 18,84 Mrd CHF. Der Anstieg der verwalteten Vermögen wird vom Management auf eine qualitative Umwandlung höher Liquidität in Investitionsvehikel zurückgeführt. Neu liege die Anzahl aller «Best-of-Mandate» der Bank bei 4`045 (+1,5%). Der Schwellenwert von 12 Mrd werde im Privatkundenbereich überschritten.
Gemässigte Ertragssteigerung erwartet
«Für das Jahr 2011 ist eine gemässigte Gewinn- und Ertragssteigerung zu erwarten», teilte das Institut weiter mit. Die Zinsmarge werde weiterhin vom Zinsniveau beeinflusst.
Vollständig modernisierte IT-Infrastruktur
Im Weiteren sei der Transfer der IT-Infrastruktur an einen Partner beendet worden. So verfüge die Bank nun über eine vollständig modernisierte technologische und gemeinschaftlich nutzbare Plattform und habe damit einen grossen Geschäftsvorteil, heisst es weiter. Zudem verspricht sich das Management aus der Neuordnung der Kredit- und Wertpapierprozesse eine Steigerung der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit.
Kreditverwaltungsprozesse werden an Finnova übertragen
So werden die Kreditverwaltungsprozesse im Laufe dieses Jahres dem Softwarehaus Finnova übertragen. Das Management des Kreditrisikos erfolge damit – wie bei den meisten Schweizer Kantonalbanken – von nun an gemeinsam mit Risk Solution Network Software, einem Schweizer Standard, heisst es weiter. Die Wertpapierverwaltung erfolge zudem in Zusammenarbeit mit Swisscom IT Service als Subunternehmen, das für insgesamt drei Kantonalbanken arbeite. (awp/mc/pg)