Genf – Die Genfer Kantonalbank (BCGE) hat im ersten Halbjahr 2021 deutlich mehr verdient als noch vor Jahresfrist. Damals hatte die Bank wegen der Coronakrise und den Spannungen auf den internationalen Finanzmärkten Rückstellungen gebildet. In diesem Jahr konnte sie derweil in ihren Kernaktivitäten zum Teil kräftig zulegen.
Das Betriebsergebnis des Genfer Staatsinstituts kletterte in der ersten Jahreshälfte um 53 Prozent auf 77,3 Millionen Franken, wie es am Dienstag in einer Mitteilung heisst. Dabei standen in der Erfolgsrechnung der BCGE ein Geschäftsertrag von 205,3 Millionen Franken (+12%) einem Geschäftsaufwand von 125,4 Millionen (+6,5%) gegenüber.
Im Zinsgeschäft legte der Bruttoerfolg um 3,4 Prozent auf 126,4 Millionen Franken zu. Hohe Rückstellungen zu Kredit- und Zinsrisiken liessen den Nettozinserfolg jedoch um 6,9 Prozent auf 103,9 Millionen zurückfallen. Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft steuerte 65,8 Millionen (+11%) und die Handelsaktivitäten 17,0 Millionen (+11%) zum Erfolg bei.
Im «übrigen Erfolg», der nach einem Minus im letzten Jahr auf ein Plus von 18,7 Millionen Franken geklettert ist, profitierte die Bank derweil von einem deutlich besseren Ergebnis auf Finanzanlagen. Die bei den Rückstellungen vorgenommenen Anpassungen stützten das Ergebnis zudem mit 5,5 Millionen Franken nach einer Belastung von 7,7 Millionen Franken vor Jahresfrist.
Rekordgewinn im Halbjahr
Den Reingewinn steigerte die Bank um 16 Prozent auf 64,3 Millionen. Das ist ein Rekord. Und sollte sich die konjunkturelle Lage entgegen der derzeitigen Entwicklungen nicht verschlechtern, sei auch im Gesamtjahr 2021 mit einer Ergebnissteigerung zu rechnen, heisst es weiter. Damit könnten die Eigenmittel erhöht und Dividenden ausbezahlt werden.
Steigern konnte die Bank auch ihre Eigenkapitalrendite. Sie rückte im Vergleich zum letzten Jahr um über 70 Basispunkte auf 7,46 Prozent vor.
Verwaltete Vermögen ausgebaut
Die Basis für die guten Resultate bildete das Wachstum. Die verwalteten und bei der Bank administrierten Vermögen etwa kletterten um 5,1 Prozent auf 33,4 Milliarden Franken und damit erstmals über die Schwelle von 33 Milliarden. Gewachsen sei vor allem das Private Banking. Da habe man mehr als 1000 «Best of»-Vermögensverwaltungsmandate abschliessen können.
Aber auch im Hypothekargeschäft steigerte das Institut im Halbjahr das Volumen um 3,1 Prozent auf 12,4 Milliarden Franken. Insgesamt hat die BCGE Firmen und Privatpersonen Kredite im Umfang von 18,2 Milliarden Franken gewährt, wobei man 255 neue Firmenkunden dazugewonnen habe.
Dank der guten Ergebnisse gewann auch die Eigenkapitalbasis der Genfer Kantonalbank an Stärke. Das Eigenkapital wuchs per Ende Juni um 2,2 Prozent auf 1,75 Milliarden Franken. Und die Kernkapitalquote (Tier 1) sei mit 14,6 Prozent auf einem hohen Niveau. (awp/mc/ps)