Genfer KB steigert Gewinn
Genf – Der Genfer Kantonalbank (BCGE) hat im Geschäftsjahr 2017 sowohl das operatives Ergebnis wie auch den Reingewinn gesteigert. Zur insgesamt deutlichen Verbesserung haben sämtliche Ertragsquellen beigetragen, insbesondere aber die internationale Geschäftstätigkeit. Die Dividende soll nun erhöht werden, wie das Institut am Dienstag mitteilt.
Das Betriebsergebnis legte im vergangenen Jahr um knapp 16% auf 128,3 Mio CHF zu, unter dem Strich resultiert ein gegenüber dem Vorjahr um 3,3% höherer Gewinn von 81,6 Mio CHF. Damit liegt die Profitabilität gemessen an der Eigenkapitalrendite (RoE) bei 5,6% (VJ 5,8%), was einem Minus von 16 Basispunkten entspricht.
Bei einem höheren Geschäftsertrag von 366,1 Mio CHF (+4,8%) nahm der Geschäftsaufwand leicht um 0,5% auf 222,7 Mio zu. Die Steigerung des Geschäftsertrags sei dabei sowohl auf die traditionellen als auch die neuen Aktivitäten zurückzuführen, schreibt die Bank als Begründung im Communiqué. Den Geschäftsaufwand wiederum habe man trotz Reglementierungskosten wie auch den Digitalisierungsprojekten «unter Kontrolle gehabt».
Höhere Dividende
Die Aktionäre erhalten eine zum Vorjahr leicht erhöhte Dividendenausschüttung von 5,8% (VJ 5,5%) des Nennwerts. Auf dieser Grundlage werden 47,0 Mio CHF (VJ 19,8 Mio) an die öffentlichen, institutionellen und privaten Aktionäre verteilt. Pro Aktie werden 2,90 CHF ausgeschüttet.
Die Bilanzsumme nahm per Jahresende um 6,0% auf 22,7 Mrd CHF zu. Bei den Hypothekarforderungen resultierte ein Wachstum von ebenfalls 6,0% auf 11,0 Mrd. Seit Anfang 2017 seien dabei 793 zusätzliche Unternehmen zum bestehenden Kreis der Kundenpartner mit nunmehr insgesamt 19’349 Unternehmen hinzugekommen. Per Ende 2017 verwaltete die BCGE Vermögen im Umfang von 26,4 Mrd, was einem Anstieg um 14% gleichkommt.
Für 2018 Rentabilität auf Vorjahresnoveau angestrebt
Im laufenden Jahr 2018 will die Genfer Kantonalbank die Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit im aktuellen konjunkturellen Aufschwung fortsetzen. Sie setze dabei auf ein «diversifiziertes Angebot» und ein Geschäftsmodell, das den Besonderheiten des Wirtschaftsstandorts Genf Rechnung trage, heisst es.
Ziel sei es, Geschäftstätigkeiten auszubauen, welche die Eigenmittel weniger belasten. Gemeint sind damit zum Beispiel das Private Banking oder das Asset Management. Ausserdem möchte die Bank die operative Produktivität steigern. Insgesamt erwartet die BCGE für das Geschäftsjahr 2018 eine operative Rentabilität ungefähr auf dem Niveau von 2017.
Kein Zahlenkrieg um Rückzahlungsbegehren
Im Zusammenhang mit dem von der Gruppierung «Ensemble à gauche» angestrebten Volksbegehren wollte CEO Blaise Goetschin keine Angaben zu allfälligen finanziellen Auswirkungen für die Bank machen: Man wolle nicht «in einen Zahlenkrieg» eintreten und mit «hypothetischen Zahlen» in die Einzelheiten gehen, sagte der CEO. Die linken Initianten fordern, dass die Bank staatliche Beiträge zurückzahlen muss, welche im Jahr 2000 zur Rettung des Instituts geflossen waren. Die zu zurückzahlende Summe wird von ihnen unter Berücksichtigung von Zinsen auf 3,2 Mrd CHF beziffert.
Die BCGE habe einschliesslich 2017 bereits rund 60,8 Mio CHF von den Kosten von 400 Mio CHF zurückgezahlt, welche der Kanton für die Kosten der Auffanggesellschaft beigesteuert habe, hiess es. In die Auffangesellschaft waren die problematischen Aktiven der Bank zwecks Abwicklung ausgelagert worden.
Die von dem Begehren verlangten Massnahmen dürften zudem durch die Finanzmarktaufsicht Finma nicht genehmigt werden, würde sie doch gewisse Aktionäre benachteiligen, sagte BCGE-Finanzchef Eric Bourgeaux. Zudem würden die Ratingagenturen die Bank abstufen. Insgesamt könnte ein solches Begehren die Bank in finanzielle Schwierigkeiten bringen, warnte der Finanzchef. (awp/mc/ps)