Genf – Die Genfer Kantonalbank (BCGE) hat im ersten Halbjahr 2018 den Gewinn deutlich gesteigert. Erreicht hat sie das vor allem dank der allmählichen Normalisierung der Zinssätze.
Vor allem bei Profitabilität war das Institut in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs auf Rekordkurs. So steigerte die BCGE das Betriebsergebnis gegenüber der Vorjahresperiode um 29 Prozent auf den neuen Höchststand von 84,5 Millionen Franken. Der Reingewinn stieg um 11 Prozent auf 52,0 Millionen Franken, wie das Genfer Staatsinstitut am Dienstag mitteilte.
Diesen Gewinnsprung ermöglicht hat vor allem ein verbessertes Ergebnis im Zinsengeschäft. Der Nettozinsertrag stieg um 16 Prozent auf 125,6 Millionen Franken. Dies dank höherem Kreditvolumen, tieferen Risikokosten und vor allem auch dank einer höheren Marge: Die Bruttozinsmarge hat sich auf 1,06 Prozent von 0,96 Prozent Ende 2017 verbessert, wobei insbesondere die Leitzinserhöhungen in den USA Wirkungen zeigten.
Von steigenden US-Zinsen profitiert
Laut Mitteilung hat sich der Zinssatz für zweijährige Zinstauschgeschäfte (Swapsatz) in der dortigen Währung innerhalb eines Jahres von 1,6 auf 2,8 Prozent erhöht. Die erwartete Normalisierung der Zinssätze nehme langsam Formen an, kommentiert die Bank die Entwicklung.
Zur Verbesserung der Halbjahreszahlen hat aber auch das Kommissionsgeschäft beigetragen. Der Ertrag mit Dienstleistungsgebühren erhöhte sich um 12 Prozent auf 59,8 Millionen Franken. Alle Bereiche in diesem Geschäft konnten zulegen, wobei die Kommissionen im Kreditgeschäft dank den Handelsfinanzierungen mit 17 Prozent am stärksten zulegten.
Im kleinsten Segment schliesslich, dem Handelsgeschäft, meldet BCGE ein Ertragsplus von 0,6 Prozent auf 14,4 Millionen Franken.
Kosten steigen langsamer als Erträge
Das Ergebnis steigern konnte die BCGE aber auch dank dem moderaten Wachstum des Geschäftsaufwands. Dieser stieg lediglich um 5,4 Prozent auf 115,5 Millionen Franken an, während der Geschäftsertrag um fast 14 Prozent auf 208,0 Millionen Franken zulegte. Entsprechend hat sich auch das Kosten-Ertragsverhältnis auf 55,5 Prozent erhöht.
Beim grössten Aktivposten, den Hypothekarforderungen, erreichte die BCGE im ersten Halbjahr ein Wachstum von 2,3 Prozent auf 11,2 Milliarden Franken. Das Institut bezeichnet dabei den Hypothekenanteil von rund der Hälfte an der Bilanz als «bescheiden». Insgesamt reduzierte sich die Bilanzsumme der Bank um 1,6 Prozent auf 22,3 Milliarden Franken. Das Eigenkapital erhöhte sich um 3,1 Prozent auf 1,5 Milliarden Franken.
Für das gesamte Geschäftsjahr 2018 erwartet die BCGE, dass sich die stärkere Bewegung an den Finanzmärkten positiv auf die Marge im Zinsengeschäft und das Kommissionsergebnis auswirken wird. Entsprechend fällt der Ausblick der Bank optimistischer aus, als noch im Frühling.
Für das Gesamtjahr 2018 erwarte die Bank im Vergleich zu 2017 eine höhere operative Rentabilität, schreibt die BCGE in ihrer Mitteilung. Zuvor ging das Management der Bank lediglich von einer Rentabilität in der Höhe des Vorjahres aus. (awp/mc/ps)