Gericht verurteilt ehemaligen Credit-Suisse-Mitarbeiter

(Bild: Fotolia ©Africa Studio)

Genf – Das Genfer Strafgericht hat einen ehemaligen Kundenberater der Credit Suisse zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt. Der Berater habe das Vertrauen der Kunden missbraucht und mehrere Millionen Franken ergaunert, hiess es bei der Urteilseröffnung.

Dabei habe er einen Schaden in Höhe von 143 Millionen Schweizer Franken verursacht und sich selbst um 30 Millionen Franken bereichert, sagten die Richter am Freitag. Der ehemalige Banker wurde wegen gewerbsmässigen Betrugs, ungetreuer Geschäftsbesorgung und Urkundenfälschung schuldig gesprochen. Das Urteil kann vor dem Genfer Kantonsgericht angefochten werden.

Hauptmotiv Profitgier
Das Gericht folgte bei der Verurteilung dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Angeklagte habe während acht Jahren kriminelle Handlungen vorgenommen und dabei sehr grossen Schaden verursacht. Das Hauptmotiv sei Profitgier gewesen. Der 54-Jährige befindet sich bereits seit zwei Jahren im Gefängnis, zuerst in Untersuchungshaft und dann im vorzeitigen Strafvollzug. Da diese Zeit von der Freiheitsstrafe abgezogen wird, ist für ihn ab April 2019 eine bedingte Entlassung möglich.

Bei den Geschädigten handelt es sich unter anderem um den ehemaligen georgischen Premierminister Bidzina Iwanischwili. Die Grossbank hatte zuvor erklärt, dass der ehemalige Berater gegen die internen Vorschriften und gegen das schweizerische Recht verstossen habe.

Vermögenswerte beschlagnahmt
Weiter habe der Angeklagte versucht, diese Handlungen vor der Bank zu verbergen. Neben der Freiheitsstrafe beschlagnahmte das Gericht Vermögenswerte von 22 Millionen Franken, darunter auch Immobilien. Die Grossbank wird ihre Ansprüche auf einen Teil dieses illegal erworbenen Geldes geltend machen können, um es den geschädigten Kunden zukommen zu lassen. (awp/mc/upd/pg)

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