Gerüchte um Notfallpläne der griechischen Banken
Griechenlands Finanzminister Varoufakis.
Athen – Die griechischen Banken bereiten einem Bericht der Wirtschaftszeitung «Financial Times» zufolge Notfallpläne vor, um mit einem Zugriff auf Kundenkonten eine Pleite abzuwenden. Der griechische Finanzminister Varoufakis sprach umgehend von einem «bösartigen Gerücht».
Es seien Abschläge von mindestens 30% auf Einlagen von mehr als 8000 Euro geplant, berichtete die Zeitung unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Banker und Geschäftsleute. Für mindestens eine Bank sei dies ein «zunehmend wahrscheinliches Szenario», hiess es. Ein Insider sagte dem Blatt, die Massnahme sei Teil einer umfassenden Umstrukturierung des griechischen Bankenwesens, nachdem das Land wieder an einem Hilfsprogramm teilnehme. «Das ist nicht etwas, das sofort passiert», sagte die Person.
Varoufakis dementiert
Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis nannte den Bericht auf Twitter dagegen ein «bösartiges Gerücht». Die Vorsitzende der griechischen Bankenvereinigung, Louka Katseli, sagte dem Sender Skai TV, etwas Derartiges gebe es «nur im Reich der Fantasie». Solche Szenarien fänden sich bei keiner griechischen Bank – «nicht mal als Übung auf dem Papier».
FT report of a Gk Bank Bail In is a malicious rumour that the Head of the Greek Banks Association denied this morning http://t.co/3xtnQvpS7R
— Yanis Varoufakis (@yanisvaroufakis) July 3, 2015
Griechischer Bankenverband weist Spekulationen zurück
Auch die Regierung und die Banken in Griechenland sind Befürchtungen entgegengetreten, dass aufgrund der dramatischen Finanzkrise des Landes Bankguthaben gekürzt werden könnten. «Solche Pläne gibt es absolut nicht», sagte die Präsidentin des griechischen Bankenverbandes, Louka Katseli, dem TV-Sender Skai am Samstag.
Die griechische Regierung hat wiederholt die Möglichkeit zurückgewiesen, dass sie auf das Geld der Bankkunden zurückgreifen könnte, um einen Zusammenbruch des Finanzsystems zu verhindern. Um diesen Kollaps angesichts der Schuldenkrise zu verhindern, haben die griechischen Geldhäuser seit Montag geschlossen. Zudem hat die Regierung Kapitalverkehrskontrollen eingeführt. (awp/mc/pg)