Zürich – Gemäss dem jährlichen Global Alternatives Survey von Willis Towers Watson knackten weltweit die Top 100 alternativen Vermögensverwalter Ende 2016 erstmals die Marke von USD 4 Billionen bei den verwalteten Vermögen, was einem Jahreswachstum von 10% entspricht. Auch in der Schweiz setzt sich das Wachstum in diesem Anlagebereich fort; die Anbieter hierzulande verwalten mittlerweile insgesamt USD 360 Mrd., wovon USD 203 Mrd. auf die Top 5 Anbieter fallen.
Der jährliche Global Alternative Survey von Willis Towers Watson erfasst die längerfristige Entwicklung von Anlagetrends von sieben institutionellen Investorentypen über zehn alternative Anlageklassen. Die Studie zeigt auf, dass Immobilien-Investoren mit 35% den Löwenanteil der in alternativen Anlagen verwalteten Vermögen ausmachen, gefolgt von Private Equity Managern (18%), Hedge Funds (17%), Private Equity Funds of Funds (12%), illiquide Kreditprodukte (9%), Funds of Hedge Funds (6%), Infrastruktur (4%) und Rohstoffe (1%).
Die Top 100 der alternativen Vermögensverwalter betreuten Ende 2016 erstmals die Grenze von USD 4 Billionen. Das Gesamtvermögen stieg auf knapp USD 6.5 Billionen an.
Fünf Schweizer Anbieter unter Top 100
Auch in der Schweiz setzte sich das Wachstum der alternativen Anlagen 2016 stetig fort. Unter den Top 100 Managern – in dieser Studie verstehen sich diese als Vermögensverwalter im Zusammenhang mit einer Anlagekategorie – befinden sich fünf Schweizer Firmen, welche mit USD 203 Mrd. 5% des weltweit in alternativen Anlagen verwalteten Vermögens ausmachten.
Immobilien sind auch hierzulande am stärksten vertreten, mit UBS auf Platz 9 und Credit Suisse auf Platz 34. Die weiteren Schweizer und liechtensteinischen Unternehmen sind UBS Funds of Hedge Funds (Platz 48), LGT (Platz 72) und Partners Group Private Equity FoF (Platz 100). Im Vergleich zum Rest der Welt fiel das Wachstum 2016 unter den Schweizer Verwaltern mit 1.6% aber wesentlich bescheidener aus.
Unter den Top 100 Managern wuchs die Anlageklasse illiquider Kreditprodukte mit mehr als einer Verdoppelung des verwalteten Vermögens von USD 178 Mrd. auf USD 360 Mrd. am stärksten. Dagegen büssten die direkten Hedge Fund Strategien mit einem Rückgang von USD 755 Mrd. auf USD 675 Mrd. (-10.6%) am meisten Wert ein.
Investoren wenden sich von Hedge Funds ab
«Während in gewissen Marktsegmenten von illiquiden Kreditprodukten die Verfügbarkeit von Kapital sowie die Konkurrenz zugenommen haben, z.B. beim Direct Lending, werden die Risiken wie Illiquidität nicht immer durch höhere Renditen kompensiert», erklärt Luba Nikulina, globaler Head Manager Research bei Willis Towers Watson. «Gleichzeitig stellen wir fest, dass sich Investoren aufgrund der oft hohen Gebühren und der tiefen Renditeerwartungen von Hedge Funds abwenden. Es hat uns überrascht, wie lang es gedauert hat, bis sich dieser Wechsel abzeichnete. Wir setzen uns seit langem für eine Anpassung der Gebührenstrukturen in der Hedge Fund Branche ein und sind überzeugt, dass diejenigen Anbieter, die bereit sind, gerechte und transparente Strukturen zu kreieren, davon profitieren werden», hält der Experte fest.
Allokation illiquider Kreditprodukte verdoppelt
Ende 2016 bestand das verwaltete Vermögen der Top 100 Manager zu 33% aus Pensionskassengeldern (USD 1.3 Billionen) und lag 9% höher als im Vorjahr. Für diese Investorengruppe hat sich die Allokation in illiquiden Kreditprodukten über das Jahr 2016 auf 8% verdoppelt, während Manager, die in Immobilien investieren mit 41% weiterhin den höchsten Anteil an Pensionskassengeldern aufweisen. Danach folgen Private Equity Funds of Funds (18%), Hedge Funds (12%), Infrastruktur (8%), illiquide Kreditprodukte (8%), Private Equity (7%) und Funds of Hedge Funds (5%).
«Trotz Sorgen um erhöhte ökonomische und politische Risiken haben langfristig ausgerichtete Immobilienstrategien in Europa aufgrund ihrer vorteilhaften Renditeerwartungen im Vergleich zu Obligationen und höheren Inflationserwartungen weitere Zuflüsse von Pensionskassen gesehen, die ein aktives De-Risking betreiben. Wenn die Zinskurve sich nicht verändert, erwarten wir, dass sich dieser Trend fortsetzt», sagt Michael Valentine, Senior Investment Consultant bei Willis Towers Watson. «In Private Equity, nach einer Periode starken Wachstums, wird die Suche nach Mehrwert immer anspruchsvoller», erklärt Valentine.
Gemäss der Global Alternatives Study ist Bridgewater Associates der weltweit grösste Manager, der über USD 116 Mrd. in direkte Hedge Funds investiert hat. Als einziger Schweizer Anbieter unter den Top 25 liegt die UBS, die USD 78 Mrd. in Immobilienstrategien verwaltet. (Willis Towers Watson/mc/pg)
Hintergrundinformationen zur Studie
Willis Towers Watson führte den Global Alternative Survey per Stichtag 31. Dezember 2016 durch, um die weltweit grössten Anbieter im Bereich der alternativen Anlagen zu identifizieren und umfasst 562 Manager. Diese setzen sich wie folgt zusammen: 121 in Hedge Funds, 102 in Immobilien, 75 in Private Equity, 60 in illiquiden Krediten, 58 in Infrastruktur, 46 in Private Equity Fund of Funds, 39 in Fund of Hedge Funds, 23 in Rohstoffen, 22 in natürlichen Ressourcen und 16 in mit Versicherungen verknüpften Wertpapieren. Bei Immobilien, Rohstoffen und Infrastruktur sind auch einzelne Managers erfasst. Die Daten stammen mehrheitlich direkt von den Anbietern, während der Rest aus öffentlich zugänglichen Quellen bezogen wurde. Einige Informationen zu einzelnen Hedge Fund Managern lieferte der Global Billion Dollar Club von Hedge Fund Intelligence. Alle Zahlen sind in US-Dollar.
Da viele Institutionen mehr als eine alternative Anlagekategorie verwalten, besteht die Top 100 aus weniger als 100 Institutionen. Die Analyse umfasst ein gesamtes verwaltetes Vermögen von USD 6.5 Billionen, welches von 562 Managern verwaltet wird.