Chur – «Mit der Wahl von Emmanuel Macron zum neuen französischen Präsidenten haben die Franzosen eine Existenzkrise der Europäischen Union abgewendet. Macron ist ein entschiedener Verfechter des Projekts Europa. Er wird sich unserer Meinung nach als konstruktiver Partner für Deutschland erweisen, wenn es darum geht, die wichtige französisch-deutsche Allianz angesichts des Brexit und anderer Herausforderungen zu stärken.
An den Finanzmärkten war nach der ersten Runde vor zwei Wochen bereits ein Sieg Macrons erwartet worden – die europäischen Aktienmärkte und der Euro legten in den vergangenen beiden Wochen bereits deutlich zu. Der hohe Vorsprung Macrons sorgte für weitere Erleichterung, die Reaktion hielt sich aber insgesamt in Grenzen.
Die Erleichterung der Investoren über den Wahlausgang in Frankreich hat heute Morgen die Börse in Tokio beflügelt. An der Börse in Tokio stieg der Nikkei auf den höchsten Stand seit 2015 und auch die europäischen Aktienmärkte dürften heute ihren positiven Trend der letzten Wochen fortsetzen. Der Euro stieg in Fernost nach dem Bekanntwerden des Siegs des pro-europäischen Kandidaten auf ein Sechs-Monats-Hoch von USD 1,1024, um dann im Verlauf unter die Marke von USD 1,10 Dollar zurückzufallen.
Die Märkte richten jetzt schon ihren Blick auf die nächsten politischen Ereignisse wie die Wahl in Grossbritannien und zum französischen Parlament im Juni. Insgesamt erwarten wir in den kommenden Wochen eine geringfügige Aufwertung des EUR gegenüber dem USD und dem CHF. Auch die Aktienmärkte dürften weiterhin Anleger anziehen, wobei sich Finanzwerte besonders gut entwickeln sollten. Aktien bleiben daher in unserer Anlagestrategie gegenüber Obligationen übergewichtet.»