GKB übertrifft 2020 eigene Erwartungen
Chur – Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hat 2020 deutlich besser abgeschnitten als noch im Sommer erwartet. Sie erzielte einen Konzerngewinn von 180,9 Millionen Franken. Und auch für das laufende Jahr bleibt das Bündner Kantonsinstitut zuversichtlich.
Der Geschäftserfolg als zentrale Kennzahl für die operative Leistung verminderte sich um 6,8 Prozent auf 188,2 Millionen Franken. Der Konzerngewinn ging etwas weniger stark um 2,5 Prozent auf 180,9 Millionen zurück. Damit blieb unter dem Strich deutlich mehr übrig als die von der Bankführung im Sommer in Aussicht gestellten 170 Millionen Franken.
Die Inhaber der Partizipationsscheine sollen eine unveränderte Dividende von 40 Franken erhalten. Im Vorjahr wurde zum 150-Jahre-Jubiläum zusätzlich noch eine Jubiläumsdividende von 6 Franken ausgeschüttet.
Er sei mit dem Ergebnis zufrieden, wird CEO Daniel Fust in der Medienmitteilung zitiert. Besonders freue ihn die Leistungsfähigkeit der Bank im letzten Jahr. «Wir haben eine effiziente Abwicklung der Covid-19-Kredite sichergestellt», so Fust. Dabei habe man auch in schwierigen Situationen mit den Kunden Lösungen erarbeitet.
Zinsgeschäft mit weiterer Zunahme
Der Geschäftsertrag des Bündner Kantonsinstitut nahm in der Berichtsperiode um 1,9 Prozent ab. Während der Nettoerfolg im zentralen Zinsgeschäft weiter zunahm (+2,9 Prozent), entwickelten sich sowohl der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (-4,4 Prozent) wie auch im Handelsgeschäft (-4 Prozent) rückläufig.
Beim Zinsgeschäft habe die von der Schweizerischen Nationalbank SNB überarbeitete Berechnungsmethodik des Freibetrags für Banken dem Trend sinkender Zinserträge im Berichtsjahr entgegengewirkt.
Im Kommissionsgeschäft sei im Vorjahr unter anderem wegen der guten Börsenentwicklung ein Rekordbeitrag durch performanceabhängige Gebühren erzielt worden. Dank der Steigerung der volumen- und transaktionsabhängigen Gebühren im Jahr 2020 sei der Rückgang in Grenzen gehalthalten worden, hiess es.
Wachstum bei Kundenausleihungen
Die Kundenausleihungen betrugen zum Jahresende insgesamt 20,7 Milliarden, was einem Plus von 3,2 Prozent entspricht. Das Wachstum sei dabei wiederum durch erstklassige ausserkantonale Hypotheken und Konsortialkredite getrieben worden. Die Hypotheken als gewichtigste Komponente der Ausleihungen erhöhten sich ebenfalls um 3,2 Prozent. Im Rahmen des Covid-19-Programm zahlte die GKB Kredite im Umfang von 161,7 Millionen aus.
Eine recht deutliche Zunahme verzeichneten die Kosten, die im Gesamtjahr um 4,2 Prozent stiegen. Als Gründe führt die GKB insbesondere die Digitalisierungsoffensive, das Jubiläumsprojekt #gkb2020 sowie die Rekrutierung von Fachspezialisten an. Die Cost-Income-Ratio II (inklusive Abschreibungen) verschlechterte sich auf 52,2 Prozent von 49,6 Prozent im Vorjahr.
Mit einer Kernkapitalquote CET-1 von 20,4 Prozent verfügt die GKB weiter über eine sehr solide Eigenkapitalausstattung.
2021 wieder gutes Ergebnis erwartet
Für das laufende Jahr zeigt sich die Bankführung zuversichtlich und rechnet mit einem erneut guten Ergebnis. Der Konzerngewinn wird bei 180 Millionen Franken und damit auf dem Niveau von 2020 erwartet. (awp/mc/ps)