Chur – Mit den von der Graubündner Kantonalbank (GKB) an Signa gewährten Krediten war alles in Ordnung. Zu diesem Schluss kommt eine vom Bankrat in Auftrag gegebene Prüfung der Kreditvergaben sowie der Vorwürfe gegenüber dem Bankpräsidenten.
Der Prüfungsbericht bestätige die Ordnungsmässigkeit der Kreditvergaben und stufe die Kreditpolitik der Bank als «konservativ» sowie das Kreditbuch als «gesund» ein, teilte das Staatsinstitut am Donnerstag mit. Die GKB sei demnach in den letzten fünf Jahren keine unverhältnismässigen Risiken eingegangen.
Der Bericht nahm auch die «medial verbreiteten» Vorwürfe gegen den Bankpräsidenten Peter Fanconi unter die Lupe. Seine Rolle habe sich lediglich auf die Herstellung des Geschäftskontakt beschränkt, er sei nicht in den Kreditbewilligungsprozessen involviert gewesen.
Die Prüfung habe ferner gezeigt, dass trotz privater Investments bei Fanconi keine Vorteilsnahme und keine Interessenkonflikte erkennbar seien. Auch seien alle Melde- und Offenlegungspflichten durch den Bankpräsidenten eingehalten worden.
«Der Bericht schafft die vom Bankrat gewünschte Transparenz und bestätigt die professionelle Organisation und Corporate Governance der Bank», wird Bankvizepräsident Christoph Caviezel in der Mitteilung zitiert.
Den Prüfungsauftrag hatte Ernst & Young AG durchgeführt. Ernst & Young ist seit 2008 auch Revisionsstelle der Graubündner Kantonalbank.
Wie bereits bekannt, hat die GKB der Signa-Gruppe einen grundpfandgesicherten Konsortialkredit über aktuell 58,3 Millionen Franken für das Globus Gebäude in Zürich gewährt. Dazu kommt ein Schuldschein-Darlehen in der Höhe von 3 Millionen Euro. Dieses sei bereits Ende Oktober 2023 komplett wertberichtigt geworden, schreibt die GKB. (awp/mc/ps)