Hanspeter Rhyner, CEO Glarner Kantonalbank. (Foto: GLKB)
Zürich – Das Börsendebut der Glarner Kantonalbank ist am Dienstag unspektakulär über die Bühne gegangen. Der erste Kurs der neu an der Schweizer Börse SIX gehandelten Aktien lag bei 17,50 CHF und damit exakt auf dem Ausgabepreis. Dieser war am Vortag allerdings im unteren Bereich der ursprünglich anvisierten Bandbreite von 17,00 bis 21,50 CHF festgelegt worden. Die GLKB weist damit eine Marktkapitalisierung von rund 200 Mio CHF aus.
Im Tagesverlauf legte der Aktienkurs etwas zu und schloss 20 Rappen höher bei 17,70 CHF. Insgesamt wechselten am ersten Handelstag knapp 404’000 Aktien die Hand. Der Gesamtmarkt zeigte sich derweil am Berichtstag freundlich mit einem Plus beim SPI von 0,3%.
«Reges Interesse»
Das Platzierungsvolumen für die 3,2 Mio GLKB-Aktien betrug beim Ausgabepreis von 17,50 CHF (vor Ausübung der Mehrzuteilungsoption) rund 56 Mio CHF. Sowohl private wie auch institutionelle Anleger hätten im Rahmen der Zeichnungsfrist «reges Interesse» gezeigt, hiess es am Montag seitens der Bank. Sie sprach von einer «deutlichen Überzeichnung» .
Zusätzlich zur Basistranche haben die Bank und der Kanton Glarus der ZKB als Lead Manager eine Mehrzuteilungsoption eingeräumt. Diese sieht die Platzierung von weiteren max. 450’000 Aktien zum Angebotspreis vor. Bei vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoption resultiert ein Erlös von 63,9 Mio CHF, welcher zu einem Drittel dem Kanton Glarus und zu zwei Dritteln der GLKB zufliesst. Der Kapitalzufluss soll zur Stärkung der Eigenmittel der Bank verwendet werden.
Zwei Erfolge, ein Misserfolg
Der Börsengang der GLKB ist bereits der fünfte im laufenden Jahr. Neben der GLKB sind es die Thurgauer Kantonalbank, das Industrieunternehmen SFS, der Online-Reisehändlers Bravofly Rumbo sowie die Immobiliengesellschaft Hiag, welche den Gang an die Börse gewagt haben.
Ziemlich misslungen ist bisher das IPO von Bravofly Rumbo, notiert das Papier doch knapp zwei Monate nach dem Börsengang rund ein Viertel unter dem Ausgabepreis. Erfolgreicher waren dagegen die Börsengänge von SFS und Thurgauer KB, deren Aktien derzeit knapp 10% bzw. gut 6% über dem Ausgabepreis gehandelt werden. Die Aktien von Hiag werden derweil noch immer nahe dem Ausgabepreis umgesetzt. (awp/mc/pg)