Glarus – Die Glarner Kantonalbank (GLKB) hat im ersten Halbjahr aufgrund gestiegener Kosten weniger verdient. Das zentrale Zinsgeschäft wuchs vor allem aufgrund von Auflösungen bei den Risikorückstellungen.
Der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung sank im ersten Halbjahr um 13,5 Prozent auf 13,3 Millionen Franken, wie die GLKB am Montag mitteilte. Unter dem Strich reduzierte sich auch der Reingewinn um 11,0 Prozent auf 11,6 Millionen Franken.
Der gesamte Betriebsertrag legte zwar um 4,2 Prozent auf 46,3 Millionen Franken zu. Gleichzeitig stieg jedoch der Geschäftsaufwand überproportional stark an. Das Plus lag bei 16,1 Prozent auf 30,8 Millionen Franken. Dabei erhöhte sich der Personalaufwand aufgrund eines weiteren Stellenaufbaus um 13,2 Prozent. Der Anstieg des Sachaufwands von deutlichen 21 Prozent geht vor allem auf höhere IT-Kosten und die Investitionen in neue Produkte zurück, wie die Bank weiter schreibt.
Deutlicher Anstieg im Zinsgeschäft
Die Geschäftsbereiche der Bank entwickelten sich unterschiedlich. Im zentralen Zinsengeschäft wuchs die Bank um 12,8 Prozent auf 40,0 Millionen Franken. Der Anstieg geht im Wesentlichen auf die Auflösung von Risikorückstellungen zurück. Nach Verlusten von 0,7 Millionen Franken im Vorjahresquartal resultierte in den ersten sechs Monaten ein Plus 3,3 Millionen Franken.
Deutlich wuchs auch das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, bei dem ein Ertragsplus von 14,3 Prozent resultierte. Im kleineren Handelsgeschäft schrumpfte der Ertrag hingegen um ein Drittel auf rund 0,7 Millionen Franken.
Das Hypothekargeschäft, bei dem die Bank mit ihrem «Hypomat» zu den Vorreitern bei den Online-Hypotheken zählt, legte laut GLKB um 2,4 Prozent beziehungsweise 126 Millionen Franken zu. Damit summierten sich die Hypothekarforderungen per Ende Juni 2022 auf 5,4 Milliarden Franken.
Positives Fazit für Strategie 2018-2022
Die bald endende Strategieperiode 2018-2022 sei «äusserst erfolgreich» verlaufen, schreibt die GLKB weiter. Die gesetzten Ziele seien dabei grösstenteils erreichen können. Bis Herbst 2022 werden Geschäftsleitung und Verwaltungsrat die Nachfolgestrategie «Strategie 2023+» erarbeiten. Der Fokus liege dabei wie bisher auf der Kundennähe, digitale Innovationen und nachhaltige Lösungen.
Einen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr machte die Bank in der Mitteilung nicht. Sie geht im zweiten Semester jedoch von einem anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Umfeld aus. (awp/mc/ps)