London – Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat eine milliardenschwere Klage Libyens aus den Zeiten der Finanzkrise abgewehrt. Ein Londoner Gericht wies am Freitag eine 1,2 Milliarden Dollar schwere Forderung nach Schadensersatz des libyschen Staatsfonds LIA ab.
Dabei ging es um Geschäfte mit Aktienderivaten aus dem Jahr 2008, die später wertlos wurden. Der Fonds hatte argumentiert, ihm habe das Fachwissen gefehlt, um zu verstehen, was er gekauft habe und Goldman habe seine Position als vertrauenswürdiger Berater ausgenutzt. Das Geldhaus wies dies zurück. Der Verlust habe nichts mit Naivität des Fonds oder einem Fehler der Bank zu tun. Sondern er sei eine Folge einer unvorhersehbaren Krise gewesen.
Reaktionen des Staatsfonds werden geprüft
Der Staatsfonds kündigte an, alle Optionen einer Reaktion auf das Urteil zu prüfen. Aus seinem Umfeld verlautete, es wäre eine Überraschung, wenn er nicht in die Berufung ginge. Von der französischen Grossbank Société Générale fordert LIA wegen Handelsgeschäften in der Zeit von 2007 bis 2009 eine Entschädigung von 2,1 Milliarden Dollar. (awp/mc/cs)