New York – Für Gold-Anhänger kommt es immer dicker: Nachdem bereits die französische Grossbank Societe Generale das Ende der Gold-Ära ausgerufen hat, legt der US-Finanzriese Goldman Sachs nach. Nach zwölfjähriger Rally dürfte der Preisverfall Fahrt aufnehmen, heisst es in einer Analyse der Investmentbank. Die Goldman-Experten senkten ihre Prognosen deutlich. Grund sei unter anderem die Erholung der US-Wirtschaft.
Auf Sicht der kommenden drei Monate reduzierten die Goldman-Sachs-Fachleute ihre Preisprognose für eine Feinunze Gold (etwa 31 Gramm) von 1.615 US-Dollar auf nunmehr 1.530 Dollar. Mit Blick auf die kommenden sechs Monate rechnen sie mit einem Rückgang des Goldpreises auf 1.490 Dollar, nachdem zuletzt ein Preis von 1.600 Dollar erwartet worden vor. Die Prognose für zwölf Monate senkte die Bank von zuvor 1.550 Dollar auf 1.390 Dollar.
Höhere Inflation könnte wieder für steigende Goldpreise sorgen
Trotz der steigenden Risikoaversion der Anleger vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen in der Euro-Schuldenkrise und teilweise auch enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA habe sich der Goldpreis in den vergangenen Monaten mehr oder weniger kaum verändert gezeigt, schrieben die Goldman-Sachs-Experten. Zwar könnte eine höhere Inflation künftig wieder für einen steigenden Goldpreis sorgen, allerdings dürfte dies noch einige Jahre dauern.
Goldpreis seit Jahresbeginn um etwa 4 % gefallen
Seit Beginn des Jahren fiel der Goldpreis etwa vier Prozent zurück auf zuletzt 1.578,36 Dollar. Die Konjunkturerholung in den USA habe eine weitere Lockerung der Geldpolitik der US-Notenbank zur Ankurbelung der US-Konjunktur unwahrscheinlicher gemacht. Dies habe die Sorge vor einer zu hohen Inflation gedämpft, erklärten Experten den Preisrückgang.
George Soros: «Kein sicherer Hafen»
Zuletzt hatte die französische Grossbank Societe Generale vor einer Preisblase am Goldmarkt gewarnt. Nachdem der Preis für das gelbe Edelmetall zwölf Jahre in Folge gestiegen sei, dürfte die Rally nun einem «Bärenmarkt» weichen, so die Experten der Societe Generale. Am Dienstag hatte US-Grossinvestor George Soros der «China Morning Post» gesagt, dass Gold nicht länger als «sicherer Hafen» tauge. (awp/mc/pg)