GoldMoney-Experte Alex Preukschat.
London – Der Platinpreis hat gegenüber Gold in den vergangenen Wochen wieder deutlich an Boden gewonnen. Nachdem das gelbe Edelmetall im September 2011 erstmals seit Anfang der 1990er Jahre wieder teurer wurde als Platin, stieg die Preisdifferenz zwischen Gold und Platin zu Beginn dieses Jahres zeitweise auf bis zu 15 %. Seit Anfang Februar hat sich jedoch die Preisschere zugunsten Platins mehr und mehr geschlossen und ist auf nur noch 54 US Dollar pro Feinunze gesunken, bei einem aktuellen Gold/Platin-Preisverhältnis von 1 zu 0,97.
Der Platinpreis profitiert derzeit vor allem von einer steigenden Nachfrage im Bereich der Automobilindustrie, da das Edelmetall hier vorrangig für die Herstellung von Katalysatoren verwendet wird. So legte neben dem boomenden China auch der US-Automarkt im vergangenen Jahr deutlich zu. Laut Zahlen des Marktforschers Autodata wurden 2011 in den Vereinigten Staaten knapp 12,8 Millionen Autos verkauft, 10,3 % mehr als im Vorjahr. Zudem rechnet der deutsche Branchenverband VDA auch weiterhin mit einer weltweit leicht steigenden Nachfrage nach Autos. Eine zentrale Rolle bei der Preisentwicklung von Platin spielen zudem die politischen Rahmenbedingungen der wichtigsten Abbauländer Südafrika, Russland und Simbabwe. Diese werden aufgrund politischer Spannungen im Hinblick auf die zukünftige Versorgung der Märkte als riskant eingestuft. So wirken sich derzeit etwa Minenarbeiterstreiks sowie anhaltende Probleme bei der Stromversorgung des südafrikanischen Platin-Bergwerks Rustenburg treibend auf den Platinpreis aus.
Weiter anziehende Edelmetallpreise erwartet
Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen gehen Rohstoffanalysten davon aus, dass der Preis für Platin, aber auch der Goldpreis, bis Ende 2012 weiter ansteigen wird. Dieser Prognose schliesst sich auch GoldMoney-Experte Alex Preukschat an: «Platin und Gold bieten besonders attraktives Investitionspotential zur Diversifizierung des eigenen Portfolios. Es ist nicht absehbar, dass die Geldflut auf den Kapitalmärkten von den Zentralbanken wieder eingedämmt wird. Mit physischen Edelmetallen wie Gold und Platin können Anleger sich vor dem zu befürchtenden Wertverfall von Papierwährungen schützen.» (GoldMoney/mc/ps)