Zürich – Der auf Hedge-Funds spezialisierte Vermögensverwalter Gottex hat im vergangenen Geschäftsjahr 2013 erneut einen hohen Verlust hinnehmen müssen. Geschuldet ist dieser aber vornehmlich Sonderkosten im Rahmen von Akquisitionen. Das Unternehmen erwartet, das 2014 ein Transitionsjahr bleibt. Im Vordergrund steht die Integration von EIM sowie die Ausweitung der Produktepalette in Asien.
Der den Aktionären zurechenbare Verlust beläuft sich auf 9,7 Mio USD nach 7,6 Mio im Vorjahr, wie das Finanzhaus am Montag mitteilte. Vor Abzug der Minderheiten weist Gottex einen Reinverlust von 10,6 (VJ 8,7) Mio aus, der operative Verlust wird mit 9,8 (-5,1) Mio angegeben. Die Ergebnisse des vergangenen Jahres sowie des Jahres 2012 seien jedoch stark von Sonderkosten sowie Akquisitionen belastet worden. Vor Akquisitionskosten im Umfang von 6,1 Mio USD im Jahr 2013 und Sonderkosten von 1,4 Mio. USD ergibt sich ein operativer Verlust von noch 2,3 (VJ -3,9) Mio.
Auf operativer Ebene resultierte ein Bruttoertrag von knapp 46,4 Mio USD, das sind 3% weniger als im Vorjahr. Die Management-Gebühren nahmen um 18% auf 32,2 Mio ab, während sich die Performance-Gebühren beinahe auf 11,9 Mio vervierfachten. Die GSS-Gebühren halbierten sich auf 1,2 Mio. Nach Abzug des Gebühren-Aufwandes resultierte damit ein Bruttogewinn von zum Vorjahr praktisch unveränderten 39,4 (39,6) Mio USD.
Wie bereits bekannt wies der Vermögensverwalter per Ende 2013 ertragsgenerierende Vermögen von 5,29 Mrd USD aus. Damit war die Vermögensbasis im Vergleich zum Ende September um 8,7% gesunken. Beim mit EIM kombinierten ertragsgenerierenden Vermögen weist Gottex 8,08 Mrd USD aus, was einem Wachstum von 16% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Die Gruppe will erneut keine Dividende ausschütten, nachdem bereits in den vergangenen zwei Jahren keine Zahlung an die Aktionäre erfolgt war. Letztmals hatte Gottex für 2009 eine Dividende von 0,115 USD je Titel ausgeschüttet. An der kommenden Generalversammlung werden die Aktionäre über den geplanten Zusammenschluss mit der EIM Group entscheiden. Zudem können sie auch über eine Fortsetzung des laufenden Aktienrückkaufprogramms bestimmen.
2014 Transitionsjahr – Akquisition von EIM im Fokus
Das laufende Jahr stehe mit der geplanten EIM-Fusion ganz im Zeichen der Transformation und des Wachstums, heisst es im Ausblick. Das Management rechnet dabei mit «mindestens» 12 Mio USD Synergiepotential bei den operativen Kosten. Im Falle der Annahme durch die Generalversammlung werden 14 Mio neue Gottex-Titel im Rahmen der Transaktion ausgegeben. Zudem werden von EIM Arpad Busson, Eric Bissonnier und Christopher Preston zu Direktoren von Gottex ernannt.
Beim eigenen Geschäft zeigt sich Gottex optimistisch. In Asien gebe es eine erhöhte Nachfrage nach Gottex-Produkten und in den USA und Europa dürften Produktlancierungen das Geschäft mit institutionellen und vermögenden Kunden ankurbeln, so die Mitteilung weiter. Das Unternehmen will dabei den Fokus auf sein Multi-Boutique-Geschäft sowie auf eine Ausweitung der asiatischen Produktpalette legen.
Der Marktausblick fällt derweil verhalten aus. Alternative Investments würden auch 2014 den Anleihenmarkt outperformen, wodurch weiterhin Vermögenswerte in den Bereich alternative Solutions verschoben werden dürften. Durch die zunehmende Konkurrenz von traditionellen Finanzberatern, welche in das Geschäft als Investmentmanager drängen, werden aber auch 2014 die Gebühren weiterhin unter Druck kommen. (awp/mc/upd/ps)