(Foto: © AlpTransit Gotthard AG)
Zürich – Mit Gabi und Sissi durch die Wand: Die von Euler Hermes versicherten Tunnelbohrmaschinen Sissi, Heidi, Gabi 1 und Gabi 2 haben den Grundstein gelegt für den Schweizer Gotthard-Tunnel, der am 1. Juni 2016 eröffnet wird. Als Bürge beteiligte sich der Kreditversicherer mit Avalkrediten in Höhe von mehr als 170 Mio Franken an dem längsten Eisenbahntunnel der Welt. Neben den vier Tunnelbohrmaschinen stand der weltweit führende Kreditversicherer auch Bürge für die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) der vier führenden Bauunternehmen aus der Schweiz, Österreich, Italien und Deutschland. Zudem agiert Euler Hermes als Avalgeber für Züge, die künftig durch den Gotthard-Tunnel fahren.
Sissi & Co. machen die Arbeit – aber Absicherung hat dies erst ermöglicht
„Als Bürge für die Tunnelbohrmaschinen identifizieren wir uns mit solch einem Projekt und verfolgten jeden einzelnen Meilenstein“, sagte Stefan Ruf, CEO von Euler Hermes Schweiz. „Im November 2002 ging es los und am 6. September 2006 hatte ‘Sissi’ es geschafft: den Durchbruch, mit der erwarteten Präzision.” Die Abweichung betrug vertikal zwei Zentimeter und horizontal fünf – bei einem Tunneldurchmesser von zehn Metern. „Wir sind sehr stolz ein Teil dieses Erfolgs zu sein“, sagte Ruf. „Obwohl Sissi, Heidi und die zwei Gabis die eigentliche Arbeit getan hatten, haben wir als Versicherer dies ermöglicht und abgesichert.“
Die Erfahrung als Bürge bei zahlreichen grossen Infrastrukturprojekten kam Euler Hermes auch beim Gotthard-Tunnel zu Gute. So stellte Euler Hermes Avale und Rückgarantien für die ARGE aus vier internationalen Bauunternehmen in massgeblicher Höhe. „Das war durchaus komplex bei mehreren Unternehmen, noch dazu aus verschiedenen Ländern. Aber wir haben die notwendige Expertise für ein Projekt dieser Grösse“, sagte Ruf. „Es ist unsere DNA, Ausfallsrisiken von internationalen Unternehmen zu analysieren. Es half aber natürlich auch, dass wir als Bürge unter anderem durch den Zürich-Thalwil-Tunnel einige Jahre zuvor bereits einen entsprechenden Track Record aufweisen konnten.“
Finanzierung der Züge durch Gotthard-Tunnel über Euler Hermes Avalkredite
Der Tunnel begleitet den Kreditversicherer auch nach der Eröffnung weiter – zumindest indirekt: „Unsere Beziehung zum Gotthard ist noch nicht vorbei – wir stellen auch Avale für die Züge, die künftig durch den Tunnel fahren, an dem ‚unsere‘ Tunnelbohrer einen massgeblichen Anteil hatten. Da schliesst sich der Kreis.“ sagte Ruf.
Neben dem klassischen Kreditversicherungsgeschäft sichert Euler Hermes Unternehmen gegen Schäden aus Betrug durch Mitarbeiter und Hackerschäden sowie mittelfristige Projekte wie Fabriken, Produktionslinien oder hochspezialisierte Maschinen gegen Zahlungsausfälle und Insolvenzen der Abnehmer.
„Die meisten denken bei Euler Hermes nur an die klassische Debitorenversicherung“, sagte Ruf. „Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Wir sind einer der weltweit grössten Bürgen und Avalkreditgeber, insbesondere bei grossen Bau- und Infrastrukturprojekten. Unser Vorteil ist unsere grosse Finanzstärke als Teil des Allianz-Konzerns und das damit verbundene Rating. Das bedeutet, dass unsere Kunden oft weniger Risikokapital vorhalten müssen als bei weniger finanzstarken Partnern.“ (Euler Hermes/mc)