Graubündner Kantonalbank hält operative Ertragskraft stabil
Alois Vinzens, Vorsitzender der Geschäftsleitung GKB. (Foto: GKB)
Chur – Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hat ihre operative Ertragskraft im ersten Semester 2014 halten können und damit die eigenen Erwartungen übertroffen. Geholfen hat dabei ein sehr gutes Risikoergebnis. Für das Gesamtjahr gibt sich das Bündner Kantonsinstitut zuversichtlich und erhöht den Ausblick.
Während der Bruttogewinn in der Berichtsperiode mit 109,2 Mio CHF stabil blieb, erhöhte sich der Konzerngewinn insbesondere dank dem besseren Risikoergebnis geringfügig um 0,4% auf 88,5 Mio zu, wie die GKB am Freitag mitteilte. Insgesamt zeigt sich das Bankmanagement mit dem Halbjahresabschluss zufrieden: «Das Resultat hat unsere Erwartungen übertroffen. Einen wesentlichen Baustein des Erfolges bildete das gute Risikoergebnis. Dies wirkt sich positiv auf unsere Gewinnerwartung aus», wird Bank-CEO Alois Vinzens zitiert.
Abschluss US-Steuerprogramm im Herbst erwartet
Im laufenden US-Steuerprogramm zur Regelung der Altlasten nimmt die GKB bekanntlich in der Kategorie 2 teil. Die Analyse der Kundendaten sei planmässig abgeschlossen worden, heisst es nun. Die Ergebnisse würden die ursprüngliche Risikoeinschätzung bestätigen, wonach das Geschäft mit US-Kunden für die GKB von geringer Relevanz war. Der Abschluss des Verfahrens wird im Herbst erwartet, wobei das Kantonsinstitut Rückstellungen für Verfahrenskosten und eine potenzielle Busse gebildet hat.
Stagnierender Bruttoertrag
Der Bruttoertrag belief sich in der Berichtsperiode auf 194,0 Mio, was gegenüber dem Vorjahr einem leichten Minus von 0,2% entspricht. Eine Wachstumsverlangsamung im Heimmarkt sowie der regulatorische Umbau des Anlagegeschäftes mit ausländischen Kunden hätten das Geschäft belastet, begründet die GKB den Rückgang.
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft als wichtigstem Ertragspfeiler verminderte sich als Folge des tiefen Zinsniveaus nochmals leicht um 1,7% auf 119,2 Mio. Der Erfolg im Handelsgeschäft konnte auf 57,9 Mio gehalten werden, derjenige aus dem Handelsgeschäft nahm um 8,4% auf 9,2 Mio ab. Der übrige ordentliche Erfolg legte markant um 47% auf 7,7 Mio. Hier wurden stille Reserven auf den als Finanzanlagen gehaltenen Wertschriften im Umfang von 3,9 Mio realisiert.
Der Geschäftsaufwand wird mit 84,8 Mio ausgewiesen (-0,6%). Daraus errechnet sich eine weiterhin vergleichsweise tiefe Cost/Income Ratio II von 46,4% nach 46,2% im Vorjahr.
Kein Zufluss neuer Gelder
Schwierig gestaltete sich in der Berichtsperiode das Werben um neue Kundengelder. Die Bank verzeichnete einen Nettoneugeldabfluss von 10 Mio zu nach einem Zufluss von 271 Mio CHF im Vorjahr. Insgesamt wuchsen die Kundenvermögen dank Wertgewinnen zur Jahresmitte auf 30,0 Mrd nach 29,5 Mrd per Ende 2013.
Die verschärften regulatorischen Anforderungen im Auslandsgeschäft sowie der intensive Wettbewerb zwischen den Banken um Kundengelder hätten ein substantielles Wachstum beim Kundenvermögen verhindert, so die GKB. Als Folge der schleppenden Entwicklung im ersten Semester reduziert die GKB ihr Nettoneugeldziel für das Gesamtjahr auf neu 325 Mio, nachdem ursprünglich 500 Mio Zufluss angepeilt worden waren.
Das Eigenkapital der Bank betrug zur Jahresmitte stabil 2,2 Mrd CHF. Mit 18,8% blieb die Tier-1-Ratio auf hohem Niveau.
Gewinnerwartung leicht erhöht
Mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf gibt sich die GKB nach dem Halbjahr etwas zuversichtlicher und korrigiert die Gewinnerwartung leicht nach oben. Bei stabilen Geld- und Kapitalmärkten wird neu mit einem operativen Ergebnis zwischen 205 und 210 Mio CHF und einem Gewinn je PS zwischen 70 und 72 CHF gerechnet. Im Februar betrug die Erwartung für den Bruttogewinn noch 200 bis 210 Mio CHF und für den Gewinn je PS 68 bis 70 CHF. (awp/mc/ps)