Graubündner Kantonalbank verdient im ersten Halbjahr deutlich weniger
Chur – Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hat im ersten Semester 2022 die Turbulenzen an den Märkten zu spüren bekommen. Der Gewinn nahm im Vergleich zum starken Vorjahr deutlich ab. Der Ausblick auf das Gesamtjahr wird bestätigt.
Der Geschäftserfolg als zentrale Kennzahl für die operative Leistung verminderte sich im ersten Halbjahr um 16,8 Prozent auf 105,8 Millionen Franken. Die Wertkorrekturen an den Kapitalmärkten hätten Spuren hinterlassen, führt die Bank in ihrer Mitteilung am Donnerstag als Begründung an.
Der Konzerngewinn sank dank der geringeren Dotierung der Reserven für allgemeine Bankrisiken etwas weniger stark um 7,7 Prozent auf 103,4 Millionen Franken.
Rückläufiger Erfolg im Anlagegeschäft
Bei den Ertragskomponenten zeigt sich ein gemischtes Bild. Während der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft als Folge des eingetrübten Börsenlage um knapp 14 Prozent zurückging, erhöhten sich der Erfolg aus dem zentralen Zinsgeschäft (+1,9 Prozent) sowie der Erfolg aus dem Handelsgeschäft (+12,8 Prozent). Der übrige ordentliche Erfolg verminderte sich markant um über 60 Prozent. Die schlechte Börsenentwicklung wirkte sich auch auf die im Eigenbestand gehaltenen Wertschriften negativ aus.
Insgesamt nahm der Geschäftsertrag um 5,3 Prozent auf 221,0 Millionen Franken ab.
Dem stehen um 6,9 Prozent höhere Kosten gegenüber. Die Cost-Income-Ratio II (inklusive Abschreibungen) verschlechterte sich so auf 50,6 Prozent nach 45,0 Prozent im Vorjahr.
«Wir investieren ins Bankgeschäft von morgen, verlieren dabei aber weder die Kosten noch den Ausbau der Widerstandsfähigkeit der Bank aus den Augen», sagt Bank-CEO Daniel Fust dazu.
Weiter gewachsen sind im ersten Halbjahr die Kundenausleihungen (+2,5 Prozent). Die Kundenvermögen sanken dagegen durch die negative Marktperformance um 4,4 Prozent auf 40,5 Milliarden Franken. Erfreulich entwickelte sich das Neugeld. So flossen der Bündner Staatsbank in den ersten sechs Monaten 1,2 Milliarden an neuen Geldern zu.
Ausblick bestätigt
Mit Blick nach vorne bestätigt das Management den bisherigen Ausblick auf das Gesamtjahr. So wird weiter ein Konzerngewinn 195 Millionen Franken angestrebt. (awp/mc/pg)