Ministerpräsident Giorgos Papandreou.
Athen – Ein Schuldenschnitt in Griechenland gefährdet die Pensionskassen in dem Euro-Sorgenland und damit viele Renten. Aus Kreisen des Finanzministeriums hiess es am Montag, ein sogenannter «Haircut» werde nicht nur die Banken, sondern hauptsächlich die Rentenkassen des Landes treffen. Viele Rentenkassen sind stark in griechischen Staatsanleihen engagiert.
«Die Rentenkassen müssen dringend abgesichert werden», sagte Savas Robolis, Chef des Arbeitsinstituts des grössten griechischen Gewerkschaftsverbandes GSEE, im griechischen Radio. Bei einem Schuldenschnitt von 50 Prozent müssten die Rentenkassen vom Staat unterstützt werden. Ohne eine Unterstützung müssten die Renten halbiert werden.
«Wir sind nur Statisten in Brüssel»
Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou hatte in Brüssel mitgeteilt, die Banken und damit auch die Geldeinlagen der Griechen seien mit dem neuen Rettungsplan für Griechenland gesichert – zu den Renten sagte er aber nichts, wie die griechische Presse am Montag bemerkte. «Wir sind nur Statisten in Brüssel», titelte die linksliberale Athener Zeitung «Eleftherotypia». «Tiefer Schuldenschnitt («Haircut»)- Spiel mit dem Feuer», meinte die den regierenden Sozialisten nahestehende Zeitung «Ta Nea». Andere Zeitungen charakterisierten den bevorstehenden Schuldenschnitt als eine «Bombe» für die griechischen Renten. (awp/mc/ps)