Fitch stuft Athens Kreditwürdigkeit weiter herab
London – Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit Griechenlands gleich um drei Stufen gesenkt. Die Note werde von bisher «B+» auf «CCC» reduziert, teilte Fitch am Mittwochabend in London mit. Die Europäische Union (EU) und der Internationale Währungsfonds (IWF) hätten noch kein umfassend finanziertes und glaubwürdiges zweites Hilfsprogramm aufgelegt.
Zudem sorge die mögliche Beteiligung des privaten Sektors an einem zweiten Hilfspaket für zunehmende Verunsicherung. Ausserdem trübe sich der gesamtwirtschaftliche Ausblick weiter ein. Die Regierung Athen reagierte mit Unverständnis auf die Herabstufung. Die Eurogruppe habe vergangenen Montag beschlossen, das neue Hilfsprogramm bis zum 15. September zu schnüren und es in die Tat umzusetzen, hiess es in Athen. Man müsse sich also wundern, «warum Fitch heute diese Erklärung ausgab, obwohl das Programm der Eurozone und des IWF beschlossen und bekannt ist», erklärte das Finanzministerium in Athen.
Fitch zieht nach
Die Aktion von Fitch werde das Banksystem Griechenlands nicht beeinflussen. Fitch werde zudem «in der Realität eine Antwort bekommen, sobald das (Rettungs-)Programm voll und ganz in die Tat umgesetzt wird», hiess es weiter. Die beiden anderen Ratingagentur Standard & Poor’s («CCC») und Moody’s («Caa1») hatten schon früher ihre Noten auf ein vergleichbares Niveau reduziert. Der Eurokurs reagierte daher kaum auf die Entscheidung von Fitch und notierte mit 1,4160 US-Dollar nur knapp unter seinem Tageshöchstkurs. (awp/mc/ps)