Griechische Grossbanken vor Fusion
Nicholas Nanopoulos, CEO EFG Eurobank Ergasias.
Athen – Zwei griechische Grossbanken stehen wegen der Schuldenkrise kurz vor einem Zusammenschluss. Der Handel der Aktien von EFG Eurobank Ergasias und Alpha Bank wurden am Montagmorgen an der Athener Börse ausgesetzt. In der Begründung der Börse hiess es, die Aufsichtsräte beider Banken berieten derzeit über die Fusion. Für den Nachmittag haben die Institute eine gemeinsame Pressekonferenz angekündigt. Verschiedene Medien hatten zuvor von dem geplanten Zusammenschluss berichtet.
Nach Informationen des «Wall Street Journal Europe» (WSJE) soll die fusionierte Bank bei dem Zusammenschluss zudem zwei Milliarden Euro an frischem Kapital erhalten. Es könnten aber auch mehr werden, hiess es in dem Bericht. Dies hänge von der Beteiligung des Landes Katar ab. Die staatlich Investmentgesellschaft Qatar Investment Authority (QIA) ist bereits an der Alpha Bank beteiligt und könnte im Zuge der Fusion Wandelschuldverschreibungen der neuen Bank für rund 500 Millionen Euro erwerben.
Aktienkurse seit Monaten im freien Fall
Die Aktien beider Banken befanden sich in den vergangenen Monaten praktisch im freien Fall. Ende vergangener Woche kamen die Institute nur noch auf eine Marktkapitalisierung von rund zwei Milliarden Euro. Ende 2007 waren sie am Aktienmarkt noch 23 Milliarden Dollar wert. Durch die Fusion der beiden Häuser würde gemessen an der Bilanzsumme die grösste Bank des Landes entstehen. Derzeit ist die National Bank of Greece die Nummer eins in dem hochverschuldeten Land. (awp/mc/ps)