GRIMALDI & PARTNERS: DAX – wird das Allzeithoch geknackt?
Der stille Treppenanstieg
Seit dem Tief von Anfang 2016, als der DAX um rund 8‘350 Punkte zurückgefallen war, klettert der deutsche Hauptbörsenindex leise aber stetig nach oben. In der Tat zeigt die technische Analyse, dass der Index seitdem in einem intakten Aufwärtstrendkanal liegt. Der Kursverlauf hat ein frappant ähnliches Muster: ein Seitwärtstrend von einigen Wochen bis einigen Monaten wird ausgelöst durch einen schnellen Anstieg, ehe sich dann wieder der Seitwärtstrend einstellt. So erreichte der DAX im Sommer 2016 – nach einem Auf und Ab – wieder die Marke von 10‘000 Punkten. Danach dauerte es bis im Dezember, bis der DAX sprunghaft die nächste Hürde um die 11‘000 Punkte erreichte. Dann folgte wieder eine anhaltende Seitwärtstendenz, innerhalb der der Index sich in einer engen Handelsspanne zwischen 11‘400 und 11‘700 Punkten bewegte, bis das deutsche Börsenbarometer blitzartig die psychologisch wichtige Marke von 12‘000 Punkten erreichte!
Wie weiter ab 12‘000 Punkten?
Will man dem Treppenverlauf des DAX seit Anfang 2016 vertrauen, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Hürde, nämlich das Allzeithoch um die 12‘390 Punkte, geknackt wird. Einige Faktoren sprechen dafür: zuerst, von der technische Analyse her, befindet sich der DAX nahe an der oberen Linie des Trendkanals um die 12‘320 Punkte. Wird dieser „Widerstand“ durchbrochen, kann der DAX schnell das Allzeithoch pulverisieren: die 12‘400 wären dann in Reichweite und über die kommenden Monate oder gar auf Jahressicht wäre das Erreichen der Marke von 13‘000 Punkten nicht unrealistisch. Dann ist zu beobachten, dass trotz aktuell übergekaufter Situation die Abgabenbereitschaft gering ist bzw. die Gewinnmitnahmen sich in Grenzen halten, was auch ein bullisches Zeichen ist. Ein weiteres positives Signal kommt schliesslich vom TechDax. Der Hightech-Index stand vor einigen Tagen im Handelsverlauf über 2‘000 Punkten, erstmals seit sechzehn Jahren! Unter den 30 Titeln des TechIndex haben einige das Allzeithoch erreicht wie Jenoptik, Siltronic, Dialog Semiconductor, Wirecard.
Weil im Hightech-Sektor kleinkapitalisierte Gesellschaften erfahrungsgemäss ein Vorlaufindikator für den Verlauf der Hauptbörsen sind – sie steigen in einem Bullenmarkt als erste vor den grosskapitalisierten Gesellschaften –, ist mit grosser Wahrscheinlichkeit der Durchbruch der Standardwerte im DAX zu erwarten. Wie lange der DAX auf dem aktuellen Niveau um 12‘200 pendelt, bis die nächste Treppe nach oben mit Schwung in Angriff genommen wird, bleibt offen. Auf jeden Fall deuten alle Zeichen darauf hin. Darum kann man sich im Moment an den Spruch halten: abwarten und Tee trinken! (GRIMALDI & PARTNERS/mc/ps)