Zürich – Der Swiss Market Index hat seit dem Coronatief von Mitte März um 3000 Punkte auf ein Jahreszwischenhoch von 10’800 Punkten zugelegt. Nun steht Januar bevor. Anleger, die auf eine Korrektur gewartet haben, können sich für einen Einstieg noch ein paar Wochen Zeit lassen. Klar anziehende Kurse könnten ab Anfang Februar zu sehen sein.
Der SMI hat 2020 einen grossen Teil der Verluste vom Mitte-März-Crash wettgemacht. Trotzdem dürften viele Anleger den Einstieg in Aktien wegen der Coronakrise, aus Angst eines neuen Absturzes, verpasst haben. Letzten März korrigierte der Index überraschend stark und schnell auf ein Tief von 7650 Punkten. Blitzschnell erfolgte die Erholung getragen von der ultraexpansiven Geldpolitik, den massiven Staatshilfegeldern und der Hoffnung auf Impfstoffe. Nun ist aber eine zweite Infektionswelle Realität. Somit fragen sich Anleger, die den Wiedereinstieg verpasst haben, ob die Erholung der Aktienmärkte nachhaltig ist.
Aktien bleiben grundsätzlich gesucht
Durch die geldpolitischen und fiskalischen Unterstützungsmassnahmen haben sich die Konjunkturindikatoren vom Tief stark erholt. Impfstoffe werden bald vermarktet. Aktien profitieren von verbesserten Aussichten und dürften grundsätzlich gesucht bleiben, besonders die Papiere grosser Unternehmen mit hoher Dividendenausschüttung. Die Grundstimmung bleibe bullish. Allerdings, nach der Jahresendrally ist die allgemeine Börsenlage überkauft. Für einen weiteren Anstieg braucht es eine Konsolidierung. Im Januar wäre damit eine mehr oder weniger grosse Korrektur zu erwarten. Ähnlich wie die Korrektur von Mitte November dürfte eine solche Korrektur zum Sprungbrett werden. Rasch runter aber aufgrund der schnell einsetzenden Nachfrage dann auch schnell wieder nach oben. Spätestens dürfen die Schweizer Aktien ab Februar mindestens bis Mai, wohl steigen werden, allerdings nicht mehr mit dem gleichen Tempo wie im vergangenen Jahr. Es fehlt aber weiterhin an Alternativen zu Aktien. Dazu dürften sich die realwirtschaftliche Daten weiter verbessern. So sieht die Weltbank für das Jahr 2021 ein Wachstum von mehr als vier Prozent für die Weltwirtschaft.
Fazit
Dezember top, Januar Flop: Kommt es im Dezember zu einem Jahresendrally, ist im Januar normalerweise eine Konsolidierung zu erwarten. Kurzfristig kann die Mehrheitseroberung des US-Senats durch die Demokraten weiteren Aufschub geben. Allerdings bleibt die allgemeine Börsenlage etwas überhitzt. Für einen weiteren Anstieg braucht es damit eine Konsolidierung. Geduldige Anleger werden daher in den kommenden Wochen günstigere Wiedereinstiegschancen finden. Die aufgehellten Aussichten sorgen aber für einen weiterhin intakten Aufwärtstrend an den Aktienmärkten. (© 2020, Grimaldi & Partners AG)