GRIMALDI & PARTNERS – US-Wahlergebnis: Stimulierend für Aktienmärkte?
Zürich – Die Demokraten haben sich mit der Wahl von Joe Biden durchgesetzt. Der amtierende Präsident Donald Trump muss damit Ende Januar sein Amt abgeben. Welcher Einfluss wird der neue demokratische Präsident auf die US-Wirtschaft haben? Die linksgelagerten Demokraten stehen traditionellerweise für eine stärkere Besteuerung und Regulierung. Ist das ein negatives Vorzeichen für die Aktienmärkte? Silvano Grimaldi, CEO der unabhängigen Vermögensverwaltung Grimaldi & Partners AG, hat eine Antwort auf diese Fragen.
Covidkrise noch nicht ausgestanden
Ganz oben in der Agenda des neu gewählten Präsidenten Joe Biden wird die Bekämpfung der Covidkrise sein. Trotz Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna, Unsicherheiten bleiben. Zumal steigen die Infektionszahlen rasant an. Damit ist mit weiteren Lockdowns zu rechnen. Und sie werden solange verlängert werden, bis die zweite Infektionswelle abflauen wird. Somit sind weiterhin erhebliche Konjunkturrisiken nicht ausgeschlossen. Trotzdem halten sich die Aktienmärkte bis dahin gut. Das dürfte damit zu tun haben, dass die Folgen der Coronakrise nun bekannt sind und in den Medien immer wieder auftauchen. Aus psychologischer Sicht besteht deshalb laut Vermögensverwalter Silvano Grimaldi wenig Grund zur Panik. Die Unsicherheiten seien in den Köpfen der Marktteilnehmer und somit auch in den Kursen enthalten. «Panik kommt in der Regel durch unerwartete Schocks auf», erklärt er. Bekannte Risiken liefern derweil viel Gesprächsstoff und werden zu Wegbegleitern.
Weniger Risikoaversion bei Privatanlegern
Das habe dazu geführt, dass in diesem Jahr unter den Privatanlegern weniger Risikoaversion herrschte. Sie zogen es vor, den Aktienmärkten nicht fern zu bleiben. Die jüngste Ankündigung der US-Regierung, ein zweites gigantisches Corona-Konjunkturpaket zu verabschieden, hat dafür gesorgt, dass mehr Risikoappetit aufkam. «Die Frage ist nun, ob die grosse Masse der Privatanleger nach und nach vermehrt in Aktien einsteigen wird», sagt der CEO von Grimaldi & Partners AG. Diese Frage lässt sich gemäss Grimaldi Silvano mit einigen Orientierungshilfen beantworten: Die führenden Notenbanken der Welt lassen ihre Notenpressen weiter laufen, um die Konjunktur zu stützen. Eine grosszügige Liquiditätsversorgung sei in den letzten Jahren eine zentrale Stütze für die Aktienmärkte gewesen. Das dürfte auch für die Zukunft gelten. «Saisonale Zyklen sollten die Aktienmärkte ab Mitte Oktober bis in den Frühling 2021 gut stützen und für moderate Gewinne sorgen.» Als Grund dafür führt Silvano Grimaldi die US-Präsidentschaftswahl an:
Der neue Präsident wird alles daran setzten, um die Konjunktur anzukurbeln. Damit ist zu erwarten, dass die neue demokratische Regierung die Staatsausgaben erhöhen und Unternehmensinvestitionen fördern wird.
Fazit
Die Chance, dass der Risikoappetit vor einer Trendwende steht ist somit laut Silvano Grimaldi grösser als das Risiko, dass die Risikoaversion im gleichen Ausmass weiter bestehen wird. Für Silvano Grimaldi bieten die nächsten Monate eine Chance für ein Aktienengagement. Eine Schwächephase sollte dann ab Frühling 2021 einsetzen, dafür spreche auch die eigene Zyklenanalyse. «Dafür spricht auch der US-Wahlzyklus. Das erste Jahr nach der Präsidentenwahl ist statistisch gesehen ein schwieriges Börsenjahr.»
© 2020, Grimaldi & Partners AG