Grossbritannien verbucht bei Verkauf von RBS-Aktien Milliardenverlust
London / Edinburgh – Rund zehn Jahre nach der Finanzkrise von 2008 hat sich die britische Regierung mit einem hohen Verlust von weiteren Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) getrennt. Bei dem Verkauf von 7,7 Prozent der Anteile nahm der Staat rund 2,5 Milliarden Britische Pfund (2,85 Mrd Euro) ein. Das sind 2,1 Milliarden Pfund weniger, als die Regierung bei der Rettung der Bank in der Finanzkrise für die Papiere bezahlt hatte.
Je RBS-Aktie nahm der Staat bei dem Verkauf an institutionelle Investoren nun 271 Pence ein. Der Preis lag damit fast 10 Pence unter dem Schlusskurs vom Montag. Der Anteil des Staates an der Bank fiel von rund 70 Prozent auf etwa 62,4 Prozent. Schon 2015 hatte die Regierung ihren Anteil an der Krisenbank leicht reduziert und dabei einen Verlust eingefahren.
Verlust trägt der Steuerzahler
Um aus der Rettungsaktion etwa bei Null herauszukommen, hätte der Staat die Aktien zu einem Preis um die 500 Pence loswerden müssen. Den Verlust trägt jetzt der Steuerzahler. Bankchef Ross McEwan begrüsste den Anteilsverkauf derweil als einen wichtigen Schritt zur Re-Privatisierung der Bank.
Die britische Regierung hatte im Krisenjahr 2008 insgesamt 45,5 Milliarden Pfund in die RBS gepumpt, um sie vor dem Untergang zu retten. Seitdem ist der Staat der Haupteigner des Geldhauses. Zuletzt hatte die RBS für 4,9 Milliarden US-Dollar die US-Ermittlungen im Zusammenhang von Hypothekenwertpapieren aus der Welt geschafft. Damit war sie bei der endgültigen Aufarbeitung der Fehler vor der Finanzkrise einen entscheidenden Schritt weitergekommen. (awp/mc/ps)