Martigny – Kunden mit Krankenzusatzversicherungen bei der Groupe Mutuel haben zum Teil zu hohe oder zu tiefe Prämien einbezahlt. Die Eidg. Finanzaufsichtsbehörde Finma klopfte dem Versicherer deshalb auf die Finger: Groupe Mutuel korrigiert nun in 24’000 Fällen die Prämienforderungen.
9000 Kunden hätten zu hohe Prämien bezahlt, schrieb die Finma am Donnerstag in einem Communiqué. Diesen Kunden werden die zu viel bezahlten Beträge gutgeschrieben oder zurückerstattet, wie Unternehmenssprecher Yves Seydoux am Donnerstag der Nachrichtenagentur sagte. Der Versicherer stellte in einer Mitteilung klar, dass die Prämien für 2014 rückwirkend ab dem 1. Januar korrigiert würden. Prämienleistungen aus den Jahren 2003 bis 2013 würden derzeit überprüft.
Keine nachträglichen Rechnungen
Groupe Mutuel hat laut der Finma nicht genehmigte Prämien vermarktet und verrechnet und somit die Anweisungen der Finanzaufsicht missachtet. 15’000 Kunden bezahlten deswegen zu tiefe Prämien. Ihnen werde nichts nachträglich in Rechnung gestellt, sagte Seydoux. Wie hoch die falsch berechneten Beiträge pro Person ausfallen, gibt der Versicherer nicht bekannt.
Laut Groupe Mutuel sind von den falsch in Rechnung gestellten Prämien Mitarbeiter und deren Familien betroffen, aber auch Kunden, die Verträge über ihren Arbeitgeber abgeschlossen haben. Die über Unternehmen-Rahmenverträge Versicherten konnten laut Groupe Mutuel ermittelt werden. Alle Betroffenen würden persönlich informiert.
Der Versicherer gab an, dass bei ihm über 1,2 Mio Personen zusatzversichert seien. Der Anteil der durch die falschen Prämien betroffenen Kunden betrage 0,75%, womit sich der Gesamtbetrag für die geprüften Jahre auf maximal 9 Mio CHF belaufe. Für die Zukunft passt die Groupe Mutuel bei etwa 15’000 Personen die Rahmenvereinbarungen an. Für möglicherweise 3’700 Einzelversicherte bedeutet dies per 1. Januar höhere Prämien. Vorher muss die Finma die Tarife noch bewilligen. (awp/mc/pg)