Bern – Compenswiss, der Ausgleichsfonds von AHV, IV und EO, schliesst das Jahr 2020 nach eigenen Angaben mit einer erfreulichen Performance ab. Die Nettorendite beträgt 5,22 Prozent. Das Vermögen beläuft sich insgesamt auf 38’543 Millionen Franken, verglichen mit 36’440 Millionen Franken Ende 2019.
Das Jahr 2020 war geprägt von starken Turbulenzen an den Finanzmärkten, die durch die Corona-Pandemie verursacht wurden. Trotzdem konnte Compenswiss das Jahr mit einem positiven Anlageresultat abschliessen. Im Frühling 2020 kam es zu einem massiven Einbruch der Aktienkurse, dem eine sehr schnelle und starke Börsenerholung folgte.
Ende Dezember 2020 betrug das Vermögen der Compenswiss 38’543 Millionen Franken (Ende 2019: 36’440 Millionen Franken). Das gesamte Vermögen besteht aus dem Anlagevermögen, das bei 35’060 Millionen Franken lag (Ende 2019: 34’764 Millionen Franken) und den flüssigen Mitteln, der Tresorerie, die 3483 Millionen Franken ausmachten (2019: 1676 Millionen Franken).
Liquidität erhöht
«Vorsichtshalber wurde das Liquiditätsniveau im Frühjahr 2020 erhöht», sagte Eric Breval, Direktor der Compenswiss, am Donnerstag vor den Medien. Denn die Abflüsse, also die Höhe der auszuzahlenden Renten, seien praktisch unverändert geblieben, während es bei den Mittelzuflüssen aufgrund der Pandemie zu einem Rückgang gekommen sei. Durch die Erhöhung der Liquidität sei Compenswiss in der Lage gewesen, jederzeit ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Die Nettorendite auf dem Anlagevermögen erreichte Ende 2020 nach Berücksichtigung der verschiedenen Absicherungsmassnahmen, namentlich gegen Wechselkursschwankungen, 5,22 Prozent (2019: 10,22 Prozent). Die Nettorendite auf den flüssigen Mitteln betrug -0,09 Prozent (2019: -0,08 Prozent).
Die Nettorenditen der Vermögen der drei Sozialversicherungen beliefen sich für die AHV auf 4,05 Prozent (2019: 9,62 Prozent), für die IV auf 4,29 Prozent (2019: 9,81 Prozent) und für die EO auf 4,34 Prozent (2019: 9,81 Prozent).
Der wesentliche Unterschied zwischen der Performance des Marktportfolios (5,22 Prozent) und jener der drei Fonds ist laut Compenswiss auf die starken Liquiditätsschwankungen im Laufe des Jahres zurückzuführen. Die Schwankungen belasteten die Rentabilität der Fonds.
Zusätzliche Mittel
Erstmals erhielt der AHV-Fonds 2020 zusätzliche Mittel von rund zwei Milliarden Franken. Zu dieser Zusatzfinanzierung führte die Annahme des Bundesgesetzes über die Unternehmenssteuerreform und die AHV-Finanzierung (STAF) durch die Stimmbevölkerung im Mai 2019.
2020 beschloss Compenswiss, das Thema Klimaschutz zu stärken. «Wir kommen mit der schrittweisen Nachhaltigkeit im Portfolio von Compenswiss stetig voran», sagte Breval. Seit Anfang 2021 wurden etwa Unternehmen, die mehr als die Hälfte ihres Umsatzes mit Kohle erwirtschaften, aus den Anlagen entfernt. Compenswiss will damit den von der Schweiz ratifizierten Verpflichtungen aus dem Klimaabkommen nachkommen.
Die Betriebs- und Vermögensverwaltungskosten, einschliesslich Stempelabgaben, liegen bei 0,18 Prozent des Vermögens und sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken (0,19 Prozent Ende 2019). Die Betriebsergebnisse der AHV, IV und EO für 2020 werden Anfang April 2021 veröffentlicht.
Compenswiss (zuvor Ausgleichsfonds AHV/IV/EO) ist eine unabhängige öffentlich-rechtliche Anstalt des Bundes seit 2019. Sie ist für die Verwaltung der drei Vermögen der AHV, IV und EO verantwortlich und stellt die jederzeitige Zahlungsbereitschaft der Sozialversicherungen sicher. Die Anstalt mit Sitz in Genf beschäftigt rund 50 Personen. (awp/mc/ps)