Lenzburg – Die Inflation ist nach mehreren Jahren der konjunkturellen Flaute wieder am Steigen. Nicht mithalten können die Löhne, was zu einer bemerkenswerten Entwicklung führen könnte.
In den letzten Monaten war oft über die historischen Tiefststände der realen oder inflationsbereinigten Verzinsung in der Schweiz zu lesen. Von den bereits ausgewiesenen historischen Tiefstständen hat sich die Situation in den letzten Wochen und Monaten noch einmal akzentuiert.
Dies in erster Linie wegen der anziehenden Inflation. Bringt man nämlich die Inflationsraten von den an sich schon historisch tiefen nominalen Zinsen in Abzug, erhält man als Ergebnis die rekordtiefen realen Zinsen.
In diesem Zusammenhang lohnt es sich auch einmal die jüngsten Trends im Bereich der Reallöhne anzuschauen. Nachdem deren Wachstum seit dem Ausbruch der Finanzmarktkrise um ein Prozent geschwankt ist, haben die Steigerungsraten der Reallöhne zuletzt deutlich nachgelassen und sind in der Zwischenzeit für zwei Jahre in Folge auf negative Werte zurückgefallen (siehe Grafik im Markt-Update des HBL-WebTV).
Seit dem Weltkrieg nicht beobachtet
In den letzten rund zwanzig Jahren ist dies erst die zweite Episode, in der die Reallöhne aus der Schweiz zwei Jahre in Folge negativ ausgefallen sind. Drei Jahre in Folge mit negativen Reallöhnen in der Schweiz konnte gemäss Bundesamt für Statistik seit dem Zweiten Weltkrieg noch nie beobachtet werden.
Zumindest in der Vergangenheit haben die Nominallöhne stark auf höhere Inflationsraten reagiert. Trotz der tiefen Inflationsprognosen der SNB deutet auch in der Schweiz viel auf höhere Lohnabschlüsse hin.
Wieso das Umfeld trotz sinkenden Reallöhnen für Schweizer Aktien günstig ist, erfahren Sie im Markt-Update des HBL-WebTV. (HBL Asset/mc/ps)