Stefan Loacker, CEO Helvetia. (Foto: Helvetia)
St.Gallen – Die Versicherungsgruppe Helvetia hat im ersten Halbjahr 2013 den Gewinn und das Geschäftsvolumen gesteigert. Einen wesentlichen Beitrag zu diesen Verbesserungen leistete das Lebengeschäft, während im Nichtlebenteil auch Übernahmen für das Wachstum mitverantwortlich waren.
Der Gewinn der Gruppe nahm im Halbjahr um 13% auf 179,4 Mio CHF zu und das Geschäftsvolumen wuchs um 5,5% auf 4,78 Mrd, wie das Unternehmen am Montag mitteilt. In Lokalwährungen betrug der Volumenanstieg dank Wachstumsimpulsen im Lebengeschäft und auch dank der Übernahme des französischen Transportversicherers Gan Eurocourtage 4,7%.
«Helvetia konnte einmal mehr profitabel wachsen und sowohl das Prämienaufkommen wie auch den Gewinn weiter steigern», wird CEO Stefan Loacker in der Mitteilung zitiert. Die Steigerungen im Gewinn und Volumen seien dem gut diversifizierten Geschäftsportfolio und der soliden Kapitalisierung zu verdanken.
Ergebnisanstieg im Lebengeschäft
In der Nichtleben-Sparte verschlechterte sich jedoch der Spartengewinn um 6,3% auf 75 Mio CHF und die Combined Ratio (netto) auf 94,9% nach gemäss IAS 19 revidierten 93,7% im Vorjahr. Grund dafür seien der durch die Akquisitionen auf 29,2% (VJ 27,8%) angestiegene Kostensatz sowie die höhere Belastung durch Naturkatastrophen, die sich im Schaden-Kostensatz mit 3,5 Prozentpunkten negativ bemerkbar machten. Dennoch lag die Quote im Rahmen der mit dem Programm 2015+ angestrebten Zielgrösse von 94 bis 96%.
Im Lebengeschäft zog der Gewinn dagegen um 7,6% auf 71 Mio CHF an und die Neugeschäftsmarge lag mit 1,4% ebenfalls gut in der Ziel-Bandbreite von 1,2 bis 1,5%. Die übrigen Tätigkeiten steuerten 33 (12) Mio zum Ergebnis bei. Nach Ländern leistete der Heimmarkt Schweiz einen «nachhaltig soliden» Beitrag zum Gruppenergebnis, während die Resultate auch in den Ausländsmärkten Deutschland, Italien und Spanien stabil gewesen seien, heisst es weiter.
Rückläufiges Geschäftsvolumen in Italien
Im Geschäftsvolumen leistete das Lebengeschäft mit 172 Mio CHF einen grossen Beitrag zum Wachstum, wobei die Märkte Schweiz, Deutschland und Österreich massgeblich dafür verantwortlich waren. Allerdings war in Italien das Volumen rückläufig, was vor allem mit dem leicht angepassten Vertriebsabkommen mit der Banco di Desio begründet wird. Hier verfolge die Helvetia das Ziel, mit einem ausgewogenen Produktmix die Profitabilität zu steigern und das Exposure in italienischen Staatsanleihen aktiver zu steuern.
Das Nichtlebengeschäft trug 95 Mio CHF zum Gruppenwachstum bei, dies auch dank der erstmaligen Konsolidierung der von der französischen Groupama übernommenen Gan Eurocourtage. Prämiensteigerungen verzeichnete die Sparte auch in der Schweiz und Österreich, rezessionsbedingte Rückgänge dagegen in Italien und Spanien. Ausserdem verzichtete die Helvetia in Deutschland und Italien bewusst auf das Zeichnen von wenig profitablem Geschäft.
Im Heimmarkt wuchsen die Prämieneinnahmen im Lebenteil dank der guten Entwicklung der Vollversicherungslösungen in der beruflichen Vorsorge um 9,4% auf 2,56 Mrd CHF. Dabei seien die periodischen Prämieneinnahmen auch im Einzellebenbereich erfreulich gewachsen. Im Nichtlebengeschäft gelang es um 0,9% auf 560 Mio leicht zu wachsen und die Combined Ratio in der Schweiz verbesserte sich um 1,2 Punkte auf 85,4%.
Solide Kapitalausstattung
Mit den Kapitalanlagen erwirtschaftete die Gruppe eine direkte Rendite von annualisiert 2,8% (2,9%) und das Ergebnis auf Finanzanlagen und Liegenschaften erhöhte sich auf 599,5 Mio CHF nach zuvor 543 Mio. Das höhere Anlagevolumen und die damit gesteigerten laufenden Erträge hätten die leicht rückläufige Rendite kompensiert.
Die Helvetia verfüge weiterhin über eine «ausgezeichnete» Kapitalausstattung, so die Mitteilung. Die Solvenz-I-Quote belief sich auf 210% und im Swiss Solvency Test bewege man sich im Rahmen von 150 bis 200%. Zudem weist das Unternehmen auf das Anfang Mai angehobene S&P-Kreditrating auf «A» von «A-«. Das konsolidierte Eigenkapital (ohne Vorzugspapiere) lag per Ende Juni auf 3,56 Mrd CHF nach 3,75 Mrd Ende 2012.
Mit dem «gut diversifizierten» Geschäftsportfolio und der «soliden» Kapitalausstattung will die Helvetia die eingeschlagene Wachstumsstrategie «konsequent» weiterführen. Stefan Loacker ist zuversichtlich, dass die Gruppe die Wettbewerbsposition in den bestehenden Märkten weiter stärken kann. (awp/mc/upd/ps)