Helvetia steigert Gewinn und wächst mit Akquisitionen

Helvetia steigert Gewinn und wächst mit Akquisitionen
Stefan Loacker, ehemaliger Helvetia-CEO. (Foto: Helvetia)

Helvetia-CEO Stefan Loacker. (Foto: Helvetia)

St. Gallen – Helvetia überzeugte 2014 nach eigenen Angaben mit einer sehr guten Geschäftsentwicklung und vollzog erfolgreich die Übernahmen von Nationale Suisse und Basler Österreich. Das Ergebnis aus der Geschäftstätigkeit stieg auf CHF 422 Mio., das massgeblich von Akquisitionseffekten beeinflusste IFRS-Ergebnis auf CHF 393 Mio. Das Prämienvolumen wuchs um 4.4 Prozent (in Originalwährung) auf CHF 7’767 Mio. Auch nach den Akquisitionen verfügt Helvetia mit einer Solvenz I von 216 Prozent und einem auf CHF 4’963 Mio. gestiegenen Eigenkapital über eine sehr gute Kapitalausstattung. Der Generalversammlung wird eine um 2.9 Prozent erhöhte Dividende von CHF 18.00 pro Aktie vorgeschlagen, wie der Versicherer am Montag mitteilt

Helvetia überzeugte 2014 mit einer sehr guten Geschäftsentwicklung und vollzog erfolgreich die Übernahmen von Nationale Suisse und Basler Österreich. Das IFRS-Periodenergebnis von Helvetia ist nach den Akquisitionen durch temporäre Sondereffekte erheblich verzerrt. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2017 stellt Helvetia daher das sogenannte «Ergebnis aus der Geschäftstätigkeit» in den Vordergrund, das diese temporären Effekte eliminiert und daher die operative Entwicklung der neuen Helvetia Gruppe widerspiegelt.

Die Helvetia Gruppe steigerte 2014 ihr Ergebnis aus der Geschäftstätigkeit kräftig um 15.9 Prozent auf CHF 421.7 Mio. (Vorjahr: CHF 363.8 Mio.) Auf die übernommenen Gesellschaften Basler Österreich und Nationale Suisse entfällt bereits im Geschäftsjahr 2014 pro rata ein Ergebnisbeitrag in der Höhe von CHF 22.1 Mio.

Die Verbesserung stammt aus dem Nicht-Lebengeschäft und basiert auf einer Ergebnissteigerung aus der Geschäftstätigkeit von 33.2 Prozent auf CHF 255.4 Mio. (Vorjahr: CHF 191.7 Mio.). Grund dafür ist ein organisch besseres technisches Ergebnis, zusätzlich unterstützt durch die beiden Akquisitionen. Die Netto Combined Ratio verbesserte sich auf 93.1 Prozent (Vorjahr: 93.6 Prozent). Damit konnte Helvetia die Zielsetzung einer Combined Ratio von 94 bis 96 Prozent erneut übertreffen. Neben einem gewohnt starken Schweizer Heimmarkt mit einer Combined Ratio von 85.4 Prozent (Vorjahr: 84.7 Prozent) realisierten auch alle europäischen Ländermärkte eine Combined Ratio unter 100 Prozent sowie gesamthaft einen erhöhten Ergebnisbeitrag.

Das Ergebnis aus der Tätigkeit des Geschäftsbereichs Leben blieb in einem schwierigen Kapitalmarktumfeld mit CHF 151.2 Mio. (Vorjahr: CHF 152.9 Mio.) weitgehend stabil, während das Ergebnis des Bereichs «Übrige Tätigkeiten» ebenfalls kapitalmarktbedingt rückläufig war.

Das ausgewiesene Periodenergebnis 2014 nach IFRS von CHF 393.3 Mio. liegt mit 8.1 Prozent ebenfalls deutlich über dem Vorjahr. Das IFRS-Jahresergebnis wurde massgeblich von Akquisitionseffekten beeinflusst und enthält Integrationskosten in der Höhe von CHF 84.9 Mio., Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und weitere planmässige Abschreibungen aufgrund der Neubewertung von verzinslichen Wertpapieren in Höhe von CHF 83.1 Mio. sowie Bewertungsgewinne in Höhe von CHF 108.9 Mio. auf Nationale Suisse Aktien, die sich bereits vor der Akquisition im Besitz von Helvetia befanden.

Dynamisches Wachstum dank Zukäufen
2014 wuchs das Geschäftsvolumen der Helvetia Gruppe mit 4.4 Prozent in Originalwährung auf CHF 7’766.6 Mio. (Vorjahr: CHF 7’476.8 Mio.). Mit CHF 328.1 Mio. lieferten die beiden 2014 übernommenen Gesellschaften Nationale Suisse und Basler Österreich einen ersten Wachstumsbeitrag. Die Konsolidierung der neuen Gesellschaften erfolgte im Abschluss 2014 pro rata und wird sich im Geschäftsjahr 2015 vollumfänglich materialisieren. Organisch erhöhte sich das Geschäftsvolumen um 0.3 Prozent (in Originalwährung). Sowohl das Leben- als auch das Nicht-Lebengeschäft profitierten von den Akquisitionen. In der Schweiz ist Helvetia nun mit einer starken Top-3-Platzierung eine führende Allbranchenversicherung. In Österreich platzierte sich Helvetia unter den Top 10 der österreichischen Versicherungsunternehmen. Dank der Übernahme von Nationale Suisse baute Helvetia zusätzlich auch in weiteren europäischen Märkten ihre Position weiter aus.

Integrationen verlaufen planmässig
Die Integrationen von Basler Österreich und Nationale Suisse verlaufen planmässig. Führung, Zielorganisationen sowie eine harmonisierte Produktpalette wurden in allen Ländermärkten für die «neue Helvetia» definiert. Die übernommene Gesellschaft in Österreich tritt mittlerweile ebenfalls unter dem Markennamen «Helvetia» auf. Die neue Vertriebsorganisation startete dort bereits mit dem Verkauf der vereinheitlichten Produktpalette in der Lebensversicherung. Im Rahmen der Integration von Nationale Suisse ist in der Schweiz der gemeinsame Verkaufsstart des erweiterten Geschäftsstellennetzes unter der Marke Helvetia per 1. Mai 2015 geplant; die Ländermärkte Deutschland, Spanien und Italien folgen schrittweise ab Mitte 2015. In Belgien wurde der bereits durch Nationale Suisse initialisierte Prozess der strategischen Überprüfung mit dem Verkauf von Nationale Suisse Belgien abgeschlossen.

Gute Anlagerendite und weiterhin solide Kapitalisierung
Durch den erfolgreichen Geschäftsverlauf sowie die Übernahmen von Nationale Suisse und Basler Österreich ist das Anlagevolumen der Helvetia Gruppe auf CHF 48.0 Mia. angestiegen (Vorjahr: CHF 39.6 Mia.). 2014 erzielte Helvetia laufende Erträge in der Höhe von CHF 993 Mio. Dies entspricht einer direkten Rendite von 2.5 Prozent. Der Rückgang von 0.2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf die gesunkenen Zinsen zurückzuführen, die zu geringeren Renditen bei den Neuanlagen führten. Dafür erreichte die Performance der festverzinslichen Wertpapiere mit 10.0 Prozent einen Spitzenwert. Die mit Aktien erwirtschaftete Rendite betrug 12.2 Prozent. Einschliesslich des stetigen Beitrags der Immobilien betrug die Gesamtperformance attraktive 7.7 Prozent und generierte einen Wertbeitrag von CHF 2.95 Mia. Davon flossen CHF 1.28 Mia. (Vorjahr: CHF 1.16 Mia.) in die Erfolgsrechnung, während CHF 1.68 Mia. als nicht realisierte Gewinne im Eigenkapital verblieben.

Helvetia verfügt auch nach den beiden Akquisitionen über eine sehr gute Kapitalposition. Dies äussert sich auch in der Solvenz I, die bei guten 216 Prozent lag (Vorjahr 218%). Auch die SST-Quote liegt weiterhin in der Bandbreite von 150 bis 200 Prozent. Das Eigenkapital ohne Vorzugspapiere ist unter anderem aufgrund der Kapitalerhöhung im Zusammenhang mit dem Kauf- und Tauschangebot für Nationale Suisse auf CHF 4’963.1 Mio. angestiegen (Vorjahr: CHF 3’831.2 Mio.). Standard & Poor’s hat nach dem Vollzug der Übernahme von Nationale Suisse Ende Oktober 2014 das Rating von Helvetia mit «A» bestätigt und einen «stabilen Ausblick» vergeben. Die attraktive Dividendenpolitik wird nun weiter fortgesetzt: Der Generalversammlung wird eine um 2.9 Prozent erhöhte Dividende von CHF 18.00 pro Aktie vorgeschlagen.

Stefan Loacker, CEO der Helvetia Gruppe, ist erfreut über die starke Entwicklung im Berichtsjahr 2014: «Die Helvetia Gruppe blickt auf ein strategisch und operativ erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Die Integration von Nationale Suisse und Basler Österreich ist auf gutem Weg. Die Vision der «neuen Helvetia» wird nun sehr rasch Realität: Top 3 in der Schweiz, stark in Europa, ergänzt um internationale Specialty Markets. Mittel- und langfristig ergeben sich dadurch zusätzliche Wachstumschancen, substanzielle Skalen- und Verbundeffekte und ein verbessertes Risikoprofil. Die neu gebildete Versicherungsgruppe hat damit beste Voraussetzungen für eine nachhaltig gesunde Weiterentwicklung.» (Helvetia/mc/ps)

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