Helvetia-CEO Stefan Loacker.
St. Gallen – Die Helvetia Gruppe hat im Geschäftsjahr 2011 einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen, konnte aber gleichzeitig das Geschäftsvolumen steigern. An den mittelfristigen Zielsetzungen hält die Gruppe fest und den Aktionären wird eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 16 CHF je Titel zur Auszahlung vorgeschlagen. Die Hälfte davon steuerfrei aus Kapitalreserven.
Der Gewinn ging in der Berichtsperiode um 15% auf 289 Mio CHF zurück, übertraf damit aber die Vorgaben der Analysten klar. Das Geschäftsvolumen steigerte der Versicherer um 6,2% auf 7,17 Mrd. In Lokalwährungen sei das Volumen um 11% gewachsen, teilte Helvetia am Montag mit. Im Geschäftsvolumen konnte die Gruppe in Lokalwährungen sowohl im Leben- (+11%) wie auch im Nicht-Lebengeschäft (+12%) zweistellige Wachstumsraten erzielen. Helvetia habe mit einem dynamischen Wachstum, mit soliden operativen Ergebnissen sowie einer starken Bilanz bewiesen, dass die Gruppe auch in einem anspruchsvollen Umfeld gute Leistungen erbringen könne, wird CEO Stefan Loacker in der Mitteilung zitiert. Das Unternehmen werde auch in Zukunft die bewährte Strategie konsequent weiterverfolgen.
Währungseinflüsse belasten
In der Nichtlebensparte verschlechterte sich die Combined Ratio gegenüber dem Vorjahr auf 95,6% nach 94,1%. Grund dafür waren höhere Schäden in der Schweiz und vor allem in Deutschland. Der Spartengewinn sank um rund 24% auf 134 Mio. Demgegenüber nahm der Gewinn im Lebenbereich um über 40% auf 155 Mio zu. Der Ergebnisrückgang von insgesamt rund 15% sei damit zu einem wesentlichen Teil die Folge geringerer Erträge aus Währungsschwankungen, heisst es. Das Anlageergebnis ist auf 878 Mio nach 1’049 Mio im Vorjahr zurückgegangen. Dabei habe die hohe Qualität festverzinslicher Anlagen und der Wertanstieg im Immobilienportfolio die rückläufigen Aktienkurse teilweise kompensiert. Die Gruppe erzielte eine direkte Anlagerendite von 2,9% und eine Gesamtanlagerendite von 3,6%.
Exposure bei Euro-Schuldensündern 1,22 Mrd CHF
Das Exposure in Anleihen hoch verschuldeter Staaten der Eurozone beläuft sich auf 1,22 Mrd CHF oder 3,7% der gesamten Kapitalanlagen. Dabei hält Helvetia 783 Mio in italienischen Staatsanleihen und knapp 396 in spanischen Papieren. Zusammen machen die Anlagen in diesen beiden Staaten 3,6% der Gesamtanlagen der Gruppe aus. Das Eigenkapital der Versicherungsgesellschaft belief sich per Ende 2011 auf 3,65 Mrd CHF, Ende 2010 hatte es 3,46 Mrd betragen. Die Solvenzrate wird mit 219% nach 221% vor Jahresfrist angegeben. Mit Blick auf den Swiss Solvency Test (SST) bezeichnet das Unternehmen die Kapitalausstattung als «solide». Helvetia sei «komfortabel» in der Lage, die SST-Vorgaben zu erfüllen.
Ziele bestätigt
In der Präsentation zur Bilanzmedienkonferenz bestätigt Helvetia die mittelfristigen Ziele. Demnach strebt der Versicherer nach wie vor organisches Wachstum an, welches über dem Marktdurchschnitt liegt. Die Eigenkapitalrendite soll einen Wert zwischen 10 und 12% erreichen, was 2011 mit einem Wert von 8,7% (VJ 10,7%) nicht gelang. Weiter strebt die Helvetia in der Nichtlebensparte eine Combined Ratio an, die im Bereich von 94 bis 96% zu liegen kommen soll. Im Lebengeschäft will der Versicherer eine Neugeschäftsmarge von 1,2 bis 1,5% erreichen. In der Bilanz will das Unternehmen die Solvenzrate I über dem Niveau von 175% halten und die Ausschüttungsquote soll zwischen 30 und 50% liegen. (awp/mc/upd/ps)