Höhe der Courtagen und Gebühren bei Online-Brokern schwankt extrem
Zürich – Online-Broker verschaffen auch privaten Kleinanlegern einen direkten Zugang zur Welt des Börsenhandels, zu jeder Zeit, von jedem Ort. Doch welcher Anbieter offeriert dabei die beste Mischung aus Konditionen, Angebot, Komfort und Service? Das unabhängige Schweizer Institut für Qualitätstests (SIQT) hat insgesamt zehn Online-Broker sowie Banken mit Online-Trading-Angebot genauer untersucht.
Im Rahmen der Konditions-Analyse stiessen die Tester bereits bei den Depotgebühren auf erhebliche Unterschiede. Beispielsweise waren für ein Depot mit inländischen Aktienbeständen mit CHF 20’000 Bestand bei der Raiffeisen und St. Galler Kantonalbank lediglich CHF 50 an Gebühren zu zahlen, während bei der PostFinance Kosten in Höhe von CHF 83 anfielen. Einsparpotential für den Anleger: 40%. Bei einem Depot mit einem grösserem Bestand von CHF 100’000 betrug das Sparpotential sogar 77% – mit Preisspannen zwischen CHF 80 (Cash und Strateo) und CHF 350 (Credit Suisse und UBS).
Grosse Kostenschere bei Courtagen
Noch weiter klaffte die Kostenschere bei den Courtagen auseinander, die pro Transaktion anfallen: Beispielsweise kostete eine Aktienorder im Wert von CHF 5’000 an der SIX Swiss Exchange bei der Saxo Bank nur CHF 18, bei der Credit Suisse hingegen mehr als das Vierfache, d.h. CHF 80. Bei Käufen an ausländischen Börsenplätzen und mit höheren Volumina wurden diese Unterschiede noch ausgeprägter. So reichte die Orderprovision für ein Investment im Wert von CHF 25’000 an der New York Stock Exchange von CHF 15 bei der Saxo Bank bis hin zu CHF 375 bei der Credit Suisse.
In Summe über die Kriterien Depotführung, Courtagen und sonstige Kosten hinweg wies die Saxo Bank die günstigsten Konditionen auf. In der Kategorie Angebotsbreite waren es die UBS und Zürcher Kantonalbank, die in puncto handelbare Anlageformen als auch Börsenplätze das Feld anführten.
Transparenz mit Abstrichen
Bei der Darstellung von Kosten und Vertragsbedingungen liesen es einige Anbieter an Transparenz missen. Häufig mussten sich die Tester erst eine Weile durchklicken, bevor sie ein Verzeichnis der wichtigsten Konditionen wie Depotführungsgebühren oder
Aktien-Courtagen fanden. Zwei Portale hatten das detaillierte Preis-/Leistungsverzeichnis gar nicht als downloadbares PDF auf ihrer Seite verlinkt. Den transparentesten Auftritt attestierten die Tester cash, auf deren Seiten vor allem die sehr übersichtliche Auflistung der Preise und Konditionen zu überzeugen wusste. Den höchsten Nutzungs-Komfort im Test boten die Seiten von Swissquote.
Kundendienst: Schwächen beim Email-Support
Der telefonische Kundendienst agierte in puncto Erreichbarkeit und Kompetenz auf einem durchaus akzeptablen Niveau, jedoch hätten die Erklärungen teilweise ein wenig umfangreicher sein können. Defizite hingegen beim Email-Support: Auf jede vierte Mail erhielten die Tester innerhalb von vier Tagen keine Antwort. Und auch wenn eine Mail retour kam – eindeutige Antworten fehlten häufig und selbst den korrekten Antworten hätte ein klein wenig mehr Ausführlichkeit durchaus gut getan. Den ersten Platz Kundendienst-gesamt erzielte Strateo.
Strateo Testsieger der Gesamtstudie
Der Online-Broker Strateo war es auch, der am Ende die gesetzten Kriterien insgesamt am besten erfüllte und Testsieger wurde. Die Saxo Bank belegte Rang zwei der Gesamtwertung, gefolgt von Swissquote auf dem dritten Platz. (SIQT/mc/pg)