HSBC startet besser als erwartet ins Jahr

HSBC startet besser als erwartet ins Jahr
Stuart Gulliver, CEO HSBC Holdings. (Foto: HSBC)

Stuart Gulliver, CEO HSBC Holdings. (Foto: HSBC)

London – Die britische Grossbank HSBC hat die Turbulenzen an den Kapitalmärkten zu Jahresbeginn erstaunlich gut überstanden. Der Gewinn vor Steuern sackte im ersten Quartal zwar um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 6,1 Milliarden US-Dollar (5,3 Mrd Euro) ab, wie das Institut am Dienstag in London mitteilte. Analysten hatten mit einem deutlich schlechteren Ergebnis gerechnet. Europas grösste Bank profitierte dabei vor allem von niedrigeren Kosten. So fielen diesmal etwa keine neuen Belastungen aus früheren Skandalen an.

Die Erträge gingen auf vergleichbarer Basis um vier Prozent auf 13,9 Milliarden Dollar zurück und hielten sich damit im Branchenvergleich praktisch stabil. Viele internationale Konkurrenten wie Deutsche Bank hatten angesichts des Absturzes an den Börsen zu Jahresbeginn deutlich stärke Einnahmeeinbrüche verzeichnet. Unter dem Strich verdiente HSBC 4,5 Milliarden Dollar, 20 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Der Kurs der HSBC-Aktie legte zum Handelsauftakt zu. Im Laufe des Tages rutschte er aber in einem sehr schwachen Markt für Banken mit einem Minus von 1,3 Prozent in die Verlustzone. Damit war die Bank immer noch noch zweitbester Wert im europäischen Bankenindex, in dem lediglich die Aktien der französischen BNP Paribas am frühen Nachmittag noch Gewinne verzeichneten. Schwächster Wert war mit über neun Prozent im Minus die Commerzbank .

Chef zufrieden
Bank-Chef Stuart Gulliver äusserte sich trotz des Gewinnrückgangs zufrieden. «Wir haben in vielen Bereichen, in denen wir unseren künftigen strategischen Schwerpunkt sehen, Marktanteile gewonnen.» Die Bank sei zudem weiter gut mit Kapital ausgestattet, und der Sparkurs verlaufe nach Plan.

Ausser in in der Region Afrika und dem Nahen Osten verdiente HSBC in den vier übrigen geographischen Konzernbereichen weniger. Besonders heftig ging es in Europa abwärts. Dagegen konnte der Konzern die Talfahrt in seinem wichtigen Asiengeschäft bremsen. Wegen der dort schwächelnden Wirtschaft hatte HSBC Ende 2015 die Risikovorsorge deutlich aufstocken müssen und deshalb einen Verlust verbucht.

Um mittelfristig wieder dauerhaft eine Rendite auf das eingesetzte Kapital von mehr als 10 Prozent zu erzielen, spart HSBC seit Jahren kräftig. Zudem trennt sich der Konzern von wenig rentablen Geschäftsfeldern. So schreitet der vereinbarte Verkauf des Brasilien-Tochter für 5,2 Milliarden Dollar an die brasilianische Banco Bradesco voran. Die nationale Wettbewerbsbehörde habe grünes Licht für den Deal gegeben, erklärte HSBC. (awp/mc/upd/ps)

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