HSBC verdient deutlich mehr und kündigt weiteren Aktienrückkauf an
London – Die britische Grossbank HSBC hat im ersten Quartal dank zweier Sondereffekte unerwartet viel verdient. Operativ lief es dagegen im Grossen und Ganzen wie erwartet. Das britische Finanzinstitut profitiert weiter von den höheren Zinsen weltweit. Vor Steuern verdiente allem in Asien aktive Bank fast 13 Milliarden US-Dollar (rund 11,7 Mrd Euro) und damit 155 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Erträge legten 64 Prozent auf etwas mehr als 20 Milliarden Dollar zu, teilte die HSBC am Dienstag in London mit. Mit dem guten Ergebnis im Rücken will die Bank eigene Aktien für bis zu zwei Milliarden Dollar zurückkaufen.
Damit übertraf die Bank die Erwartungen der selbst befragten Experten deutlich. Allerdings wurden sowohl Erträge als auch der Vorsteuergewinn durch zwei positive Sondereffekte in Höhe von insgesamt rund 3,6 Milliarden Dollar verzerrt. Zum einen wird die Bank wohl das Privatkundengeschäft in Frankreich nicht los. Aus diesem Grund nahm die Bank eine bereits getroffene Abschreibung in Höhe von 2,1 Milliarden Dollar zurück. Zum anderen brachte der Kauf der britischen Teile der gescheiterten Silicon Valley Bank (SVB) einen Sonderertrag von 1,5 Milliarden Dollar. Ohne diese wäre das Ergebnis in etwa wie erwartet ausgefallen.
Bank-Chef Noel Quinn, der vom chinesischen Grossaktionär Ping An unter Druck steht, das Asien-Geschäft der HSBC abzuspalten, kündigte einen weiteren Rückkauf eigener Aktien für bis zu zwei Milliarden Dollar an. (awp/mc/ps)