Hu Jintao, chinesischer Staats- und Parteichef.
Washington – Ein vom Dollar beherrschtes Weltwährungs-System hat nach Ansicht von Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao keine Zukunft. Die Dominanz der US-Währung sei ein «Produkt der Vergangenheit», erklärte Hu in Interviews mit der «Washington Post» und dem «Wall Street Journal», das die Zeitungen veröffentlichten.
Der chinesische Yuan stehe zugleich aber nicht an der Schwelle, neue Reservewährung zu werden. «Es braucht lange Zeit, bis die Währung eines Landes weltweit akzeptiert wird.» Hu trifft an diesem Mittwoch zu einem Besuch in Washington ein. Peking hat in jüngster Vergangenheit verschiedene Schritte unternommen, den Yuan zu internationalisieren. So öffnete China seinen Währungsraum für die Beschaffung von Kapital. Hu wies in dem Interview entsprechend auf die Bemühungen seines Landes hin, die Währung verstärkt für Handel und Investments zu verwenden.
Mehr «gegenseitiges Vertrauen» erreichen
Die USA messen dem Besuch des chinesischen Staatschefs grosse Bedeutung bei. In den Interviews sprach er sich für einen stärkeren Austausch zwischen den beiden grössten Wirtschaftsnationen aus. Es müsse mehr «gegenseitiges Vertrauen» erreicht werden. «Wir sollten die Nullsummen-Mentalität des Kalten Krieges hinter uns lassen.» (awp/mc/ps/16)