VSPB-Präsident Konrad Hummler.
Zürich – Der scheidende Präsident der Vereinigung Schweizerischer Privatbankiers (VSPB), Konrad Hummler, sieht das Modell der Abgeltungssteuer mit Staaten wie Deutschland oder Grossbritannien, für die grenzüberschreitende Vermögensverwaltung als echte Alternative zum automatischen Informationsausstausch: «Zu bedauern ist einzig, dass der Schritt nicht schon mit der Zinsbesteuerung gemacht wurde», sagte Hummler der «Finanz und Wirtschaft» vom 11.06.
Das Minimalziel in den Verhandlungen über die Abgeltungssteuer sei, dass die Straffreiheit für Kunden, Bankmitarbeiter und Banken garantiert werde. «Nach den bislang vorliegenden Informationen wird es auch erreicht.» Im Fall von Steuerbetrug lasse sich natürlich nicht Straffreiheit stipulieren, so Hummler weiter. «Das würde auch bestehendem Schweizer Recht widersprechen. Es geht um die Steuerhinterziehung, und ich rechne damit, dass ein weites Feld der Entkriminalisierung oder besser Regularisierung zugeführt wird.»
Absage an zu strenge Regulierungen
Hummler wehrt sich auch gegen eine zu strenge Regulierung für die Privatbanken. «Als Vereinigung der Schweizerischen Privatbankiers wehren wir uns dagegen, als Nicht-Verursacher der Krise von den stark zunehmenden Regulierungen tangiert zu werden, zum Beispiel im Eigenmittelbereich.» (awp/mc/ps)