Hypo Lenzburg 2017 mit verbessertem Gewinn

Hypo Lenzburg 2017 mit verbessertem Gewinn
Marianne Wildi, CEO Hypothekarbank Lenzburg. (Foto: zvg)

Lenzburg – Die Hypothekarbank Lenzburg hat 2017 die Gewinnzahlen erneut verbessert. Deutlich vorwärts machte das Institut vor allem im Kommissionsgeschäft, dies dank einer deutlichen Steigerung bei den Kundendepots. Die Aktionäre erhalten zum 150-Jahr-Jubiläum der Regionalbank einschliesslich einer Sonderzahlung eine Ausschüttung von insgesamt 150 CHF je Aktie.

Der Geschäftserfolg erhöhte sich im vergangenen Jahr um 1,8% auf 27,3 Mio CHF, wie die Aargauer Regionalbank am Freitag mitteilte. Unter dem Strich resultierte ein um 2,1% auf 22,1 Mio CHF gestiegener Jahresgewinn.

Verbessertes Kommissiongeschäft
Im Zinsengeschäft als wichtigster Ertragsquelle des Instituts stieg der Netto-Erfolg um 2,5% auf 55,2 Mio CHF. Neben einer weiteren Ausweitung der Ausleihungen profitierte die Bank von einer Umlagerung von Kundengeldern in Vermögensverwaltungsmandate, was zu einer Abnahme des Zinsaufwands führte. Das habe auch den Druck auf die Zinsmarge auffangen können, sagte CEO Marianne Wildi an der Bilanzmedienkonferenz in Lenzburg.

Klar zulegen konnte die Bank dank höherer Kundendepots auch im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+15,9% auf 12,6 Mio), hauptsächlich dank höherer Erträge aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft. Zudem konnte dank dem höherem Euro-Kurs auch die Devisenerträge gesteigert werden.

Mehr IT-Dienstleistungen
Höher fielen des weiteren auch die Einnahmen aus Lizenzen des Kernbankensystems Finstar sowie aus IT-Dienstleistungen für Dritte aus – (+9,5% auf 4,0 Mio CHF). Auf das Jahresende 2017 hin hat auch die Basler Scobag Privatbank auf die Finstar-Lösung der Hypo Lenzburg migriert, womit bereits neun Fremdinstitute das IT-System nutzen.

Der Geschäftsaufwand erhöhte sich mit einem Plus von 5,2% auf 43,2 Mio CHF allerdings ebenfalls deutlich. Zurückzuführen war die Zunahme auf einen gestiegenen Sachaufwand (+14%), während der Personalaufwand (+1,9%) moderat zunahm. Neben Investitionen zur Umsetzung der Strategie hätten sich auch die regulatorischen Aufwendungen auf die Kosten ausgewirkt, so die Verantwortlichen.

Wachsende Hypothekarforderungen
Die Bilanzsumme der Regionalbank legte im vergangenen Jahr um 2% auf 5,04 Mrd CHF zu und überschritt damit zum Jubiläumsjahr hin erstmals die Grenze von 5 Mrd CHF. Das Wachstum der Hypothekarforderungen belief sich auf 4,3% (Vorjahr +6,1%). Vor dem Hintergrund unverändert tiefer Zinsen sei die Bautätigkeit weiter dynamisch geblieben, habe jedoch «gebietsweise» zu einer Zunahme des Leerwohnungsbestandes geführt.

Derweil gingen die Kundengelder um 1,0% auf 3,76 Mrd CHF zurück. Die HBL erklärt dies unter anderem mit einer «gezielten Umplatzierung von Vorsorgegeldern», die in Vermögensverwaltungsmandate investiert wurden. Das «organische Wachstum» der Kundengelder habe bei 2,7% gelegen.

Für das Jahr 2018 erwartet CEO Wildi ein etwas verlangsamtes Wachstum bei den Hypothekarkrediten. Das sei nicht zuletzt auch eine Folge der sehr regen Bautätigkeit der vergangenen Jahre. Auch die Preisentwicklung im Immobilienmarkt sei für die Regionalbank zumindest «ein Grund genau hinzuschauen», räumte sie. Weiterhin dürfte das Zinsniveau und damit auch die Zinsmargen tief bleiben.

Weitere Wachstumsmöglichkeiten sieht die Hypothekarbank aber auch als Informatik- und Servicedienstleisterin. Ein neues Geschäftsfeld ortet CEO Wildi etwa bei Fintech-Unternehmen, die von der Finma eine «Bankbewilligung light» erhalten – solchen Unternehmen biete die Hypo Lenzburg eine «offene Plattform» an, sagte sie.

Jubiläums-Ausschüttung
Die Aktionäre sollen zum 150-jährigen Bestehen der Hypothekarbank ein «Jubiläumsgeschenk» einer steuerbefreiten Nennwertreduktion um 40 CHF erhalten. Diese kommt zu der unveränderten regulären Dividende von 110 CHF dazu, womit eine Ausschüttung von insgesamt 150 CHF je Titel resultiert. (awp/mc/pg)

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