Lenzburg – Die Hypothekarbank Lenzburg hat im ersten Halbjahr 2020 weniger Gewinn erzielt. Wegen der Coronakrise befürchtet die Bank mit Blick nach vorne zudem Wertberichtigungen auf Ausleihungen.
Der Reingewinn lag in den ersten sechs Monaten des Jahres mit 8,6 Millionen Franken 13,5 Prozent unter der Vorjahresperiode, wie die Aargauer Regionalbank am Mittwoch mitteilte. Der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung der Bank ging auf 10,0 Millionen zurück von zuvor 11,9 Millionen.
Der Netto-Erfolg im Zinsgeschäft erreichte 27,9 Millionen Franken nach 27,8 Millionen im Vorjahr. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg um 3 Prozent auf 7,1 Millionen. Im Handelsgeschäft lag der Erfolg bei 1,4 Millionen Franken.
Der Geschäftsaufwand der Hypothekarbank Lenzburg erhöhte sich im ersten Halbjahr 2020 insgesamt um 9,9 Prozent auf 26,1 Millionen Franken. Das war wegen geplanter strategischer Investitionen allerdings erwartet worden, wie es hiess. Es wurde weiter Geld in die Digitalisierung von Bankdienstleistungen sowie in dazu benötigte Ressourcen und Technologien gesteckt sowie in die Kundenberatung.
Umfeld bleibt «anspruchsvoll»
In einem schwierigen Umfeld sei ein ansprechendes Resultat erzielt worden, hiess es zusammenfassend. Von der Covid-19-Pandemie sei Kerngeschäft bisher nur am Rande in Mitleidenschaft gezogen worden. Von den volatilen Märkten waren dagegen die Finanzanlagen betroffen: Wertberichtigungen und Veräusserungsverluste auf eigene Finanzanlagen beliefen sich im ersten Halbjahr auf rund 3 Millionen Franken.
Dies konnte allerdings mit Veräusserungsgewinnen kompensiert werden. So resultierte aus dem Verkauf eigener Finanzanlagen ein Nettogewinn von 2,2 Millionen Franken.
Die Hypothekarbank Lenzburg beteiligte sich auch am Hilfsprogramm des Bundes mit Covid-19-Krediten. Die Ausleihungen in diesem Bereich beliefen sich den Angaben zufolge Ende Juni 2020 auf rund 30 Millionen Franken.
Auf das bankeigene Kreditportfolio (Ausleihungen an Kunden) habe die Coronakrise bisher kaum Auswirkungen gehabt, hiess es weiter. Zwar musste die Bank auf ausstehenden Krediten im ersten Semester Wertberichtigungen in der Höhe von 0,5 Millionen Franken vornehmen. Diese Berichtigungen standen aber nicht direkt in einem Zusammenhang mit der Pandemie.
Die Bank rechnet aber damit, dass im zweiten Halbjahr 2020 und im Jahr 2021 wegen der Coronakrise zusätzliche Wertberichtigungen auf Ausleihungen anfallen könnten. Die Folgen der Krise würden die Bank in den kommenden Monaten herausfordern, hiess es in der Mitteilung. Insgesamt rechnet die Bank im zweiten Halbjahr 2020 mit einem anhaltend anspruchsvollen Umfeld. (awp/mc/ps)