HRE-Chefin Manuela Better.
München – Die verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) hat ihre Verluste im vergangenen Jahr deutlich reduziert. Vor Steuern entstand ein Minus von 859 Millionen Euro nach rund 2,2 Milliarden Euro im Vorjahr, wie die Bank am Donnerstag in München mitteilte.
Durch die Auslagerung ihrer problematischen Geschäfte im Wert von 173 Milliarden Euro in eine «Bad Bank» hat die HRE nach Milliardenverlusten in den Vorjahren die Wende eingeleitet. «Der Umbau des Konzerns ist weitestgehend abgeschlossen», sagte Konzernchefin Manuela Better. Im vierten Quartal machte die HRE in allen Konzernteilen wieder einen Gewinn.
Abwicklungsanstalt gibt Milliardengarantien zurück
Die Gründung der «Bad Bank» im Oktober war der wichtigste Schritt auf dem Weg zur Sanierung der HRE. Am Mittwoch hatte die Abwicklungsanstalt unter dem Namen FMS Wertmanagement ihre restlichen Milliardengarantien an den Bund zurückgeben. Als staatliches Institut gilt sie bei privaten Investoren als sehr kreditwürdig und kann auf die Garantien verzichten. Trotzdem wird es nach Einschätzung in Branchenkreisen noch Jahre oder Jahrzehnte dauern, bis sie die Risikopapiere der HRE wieder zu Geld machen könnte.
HRE geht für 2011 von neuerlichem Verlust aus
In ihrem Kerngeschäft tritt die HRE inzwischen unter dem Namen Deutsche Pfandbriefbank am Markt auf. Im vergangenen Jahr schloss das Unternehmen Neugeschäft im Volumen von rund 4,1 Milliarden Euro ab, den Grossteil davon mit der Finanzierung von grossen Immobilienprojekten. Im laufenden Jahr rechnet der Konzern für die Pfandbriefbank mit einem Neugeschäft von bis zu acht Milliarden Euro und einem Gewinn. Der HRE-Konzern befürchtet im Jahr 2011 durch die Kosten für die Nutzung der Abwicklungsanstalt von bis zu 1,6 Milliarden Euro erneut einen Verlust.
Nothilfe von 100 Milliarden Euro 2008
Die HRE war nach der dramatischen Notlage im Herbst 2008 mit Hilfen von mehr als 100 Milliarden Euro gerettet und im Herbst 2009 verstaatlicht worden. Der gesamte Garantierahmen summierte sich zwischenzeitlich auf mehr als 140 Milliarden Euro. Die EU-Kommission sieht in der Bilanzbereinigung und Entlastung über die «Bad Bank» eine unzulässige Beihilfe und könnte möglicherweise in der Folge eine weitere Verkleinerung der HRE verlangen. (awp/mc/ps)