Hyposwiss angeblich in Geldwäschereiaffäre verwickelt

Oleg Deripaska, russischer Oligarch.

Klage eingereicht: Oleg Deripaska, russischer Multimilliardär.

Zürich – Gegen die Hyposwiss Privatbank, eine Zürcher Tochter der St. Galler Kantonalbank, und ihren Verwaltungsrat Hans Bodmer ist vor kurzem offenbar eine Strafanzeige bei der Bundesanwaltschaft und bei der Finanzmarktaufsicht(Finma) eingereicht worden. Sie sollen in eine Geldwäschereiaffäre verwickelt sein, berichtet der Zürcher Tages-Anzeiger (TA) in seiner Ausgabe vom Donnerstag.

«Die Hyposwiss Privatbank liess sich unter Führung eines ihrer Verwaltungsräte und unter Einbezug eines Konglomerats von Offshore-Vehikeln als Drehscheibe einer kriminellen Transaktion in Milliardenhöhe instrumentalisieren», zitiert das Blatt aus der Klageschrift, die es eigenen Angaben zufolge einsehen konnte. Eingereicht worden sei die Strafanzeige in Bern vom russischen Multimilliardär Oleg Deripaska. Hyposwiss und Bodmer bestreiten die Vorwürfe. Gemäss TA hat Hyposwiss keine Kenntnis von einer Anzeige und will weder zu Kundenbeziehungen noch zu Gerüchten Stellung nehmen. Auch gegenüber AWP wollte Hyposwiss hierzu keine weitergehende Stellungnahme abgeben.

Erbitterter  Machtkampf um Norilsk Nickel
Ursache für die Anzeige ist dem Blatt zufolge ein erbitterter Machtkampf zwischen Deripaska und Vladimir Potanin um die Kontrolle des Rohstoffkonzerns Norilsk Nickel. Beide Multimilliardäre sind am weltweit tätigen Rohstoffgiganten massgeblich beteiligt. Gemäss dem Zeitungsbericht wirft Deripaska Rechtsanwalt Bodmer und der Hyposwiss vor, in diesem Machtkampf für Potanin ein manipuliertes Aktienrückkaufprogramm abgewickelt zu haben. Von der Schweiz aus hätten sie mit komplizierten Scheingeschäften über ausländische Offshore-Firmen dem Norilsk-Konzern rund eine Milliarde Dollar entzogen. Dieses Geld sei heimlich an Potanin geflossen. (awp/mc/ps)

St. Galler Kantonalbank (SGKB)

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