Die Vergangenheit hat gezeigt, dass kleinere und mittelgrosse Firmen an der Börse besser abschneiden als Blue Chips. Auch mit europäischen Small- und Mid-Caps können Anleger systematisch eine Überrendite erzielen. Ein neues Anlageprodukt der Hypothekarbank Lenzburg ist jetzt in Zeichnung.
Von Reto Huenerwadel*
In den letzten Jahren hat sich die Wirtschaft weltweit erholt. Dies ist nicht nur in den Konjunkturdaten der einzelnen Regionen und Länder ersichtlich, sondern auch in der Entwicklung der verschiedenen Aktienmärkte. Letztere weisen allerdings grosse Unterschiede auf, die fundamental nicht immer zu erklären sind.
So beträgt beispielsweise für 2016 die Wachstumsrate des realen Bruttoinlandproduktes (BIP) in der Eurozone 1,8 Prozent, in der Schweiz 1,3 Prozent und in den USA 1,6 Prozent. Hingegen verzeichnete seit Anfang 2013 der Aktienmarkt in Europa lediglich eine Kursavance von 16,8 Prozent, wohingegen die Schweiz im gleichen Zeitraum ein Plus von 26,3 und die USA sogar ein Plus von 73,7 Prozent erzielte.
Grafik 1: Der europäische Aktienmarkt, welcher seit Mitte 2014 nicht mithalten konnte, gewinnt langsam an Fahrt.
Der amerikanische Aktienmarkt konnte insbesondere im vierten Quartal 2016 sowie in den ersten beiden Monaten dieses Jahres beachtliche Kursfortschritte verzeichnen. Seit Anfang März lässt die Dynamik spürbar nach. Der europäische Aktienmarkt, welcher seit Mitte 2014 nicht mithalten konnte, gewinnt hingegen langsam aber sicher an Fahrt. Insbesondere in den letzten Monaten konnte Europa aufholen (Grafik 1). Die soliden wirtschaftlichen Kennzahlen sowie die Frühindikatoren sprechen für eine Weiterführung dieses Trends.
Erhöhte Eintrittsbarrieren
Viele europäische Small- und Mid-Caps sind Weltmarktführer und gehören in ihren Bereichen zu den Besten der Welt. Die Firmen konzentrieren sich auf spezialisierte Nischenprodukte, erhöhen damit die Eintrittsbarrieren für Mitbewerber und sichern sich so eine grössere Profitmarge. Davon profitieren die Gesellschaften, münzen dies in bessere Unternehmensergebnisse um und im Endeffekt goutieren es die Investoren mittels Aktienkäufen.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich Small- und Mid-Caps Firmen besser entwickeln als die Grossen der jeweiligen Brachen, die Blue Chips (Grafik 2). Somit kann systematisch eine Überrendite erzielt werden. Ein Grund hierfür ist der Fokus der Analysten auf grosse Unternehmen. Folglich ist es selbst bei sorgfältiger Analyse schwierig kursrelevante Zusatzinformationen zu finden, wohingegen Small- und Mid-Caps Opportunitäten bieten, die ein Investor zu seinen Gunsten nutzen kann.
Grafik 2: Small- und Mid-Caps Firmen entwickeln sich besser als die Grossen der jeweiligen Brachen.
Ein Portfolio kann auf Basis von Small- und Mid-Caps wesentlich breiter gestreut werden. Alleine die grössere Anzahl Unternehmen ermöglicht eine feinere Strukturierung des Portfolios, Beispiel auf Sektorebene. Entsprechend können fundamentale Überzeugungen besser abgebildet werden und es steht ausser Frage, dass klein- und mittelkapitalisierte Gesellschaften ein Baustein für jedes Aktienportfolio sein sollten.
Im neuen Börsen-Video erfahren Sie, welche Resultate das Back-Testing des neuen HBL-Tracker-Zertifikat «Aktien EU: Small- und Mid-Caps (EUR)» ergeben hat.
* Reto Huenerwadel ist Leiter des HBL Asset Managements und Chief Investment Officer der Hypothekarbank Lenzburg AG. Mehr Informationen zum erwähnten neuen Anlageprodukt finden Sie im neuen Börsen-Video oder auf der Webseite der Hypothekarbank Lenzburg.